Der Jahreskongress Finanzierung für die Real Estate Industry wird von BF.direkt, dem Spezialisten für die Finanzierung von Immobilienprojekten, und RUECKERCONSULT, unter fachlicher Leitung der IREBS International Real Estate Business School, jährlich veranstaltet.
Im Mittelpunkt stehen die neuesten Trends und Herausforderungen in der Immobilienfinanzierung stehen. Im Fokus sind dabei die Kernthemen Zinsen, Regulierung und Digitalisierung. Ziel des Kongresses ist es, die Trends aus Sicht von Wissenschaft und Praxis zu analysieren.
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Interview mit Aygül Özkan: Wir haben eine Kreditklemme. Private Immobilienkäufer stellen viele Anfragen nach Finanzierungen, bekommen jedoch nur wenige Darlehen bewilligt. Auch die Projektentwickler nehmen aufgrund der Kapitalkosten von Neubauprojekten abstand. Beides zusammen führt zu einer Krise im Wohnungsneubau. 2025 werden 700.000 Wohnungen fehlen. Das wird nicht einfach und nicht schnell zu lösen sein. Außerdem: Die BaFin muss die Vielzahl regulatorischer Maßnahmen überprüfen.
Interview mit Axel Gedaschko: Die Europäische Gebäuderichtlinie sieht vor, innerhalb der nächsten neun Jahre 45 Prozent des Gebäudebestands in der EU anzupassen und energetisch zu verbessern. Das ist völlig unrealistisch – sowohl in Bezug auf verfügbare Handwerker als auch auf verfügbare Kredite oder Eigenkapital. Am Ende droht sogar die Insolvenz von Wohnungsunternehmen.
Interview mit Jens Tolckmitt: Unserer Meinung nach besteht kein Risiko für die Finanzstabilität? Wir sehen zurückgehende Immobilienpreise. Sinkende Preise führen zu höheren Eigenkapitalanforderungen bei Banken. Das erschwert es den Banken, Neugeschäft zu machen. Eine generelle Herausforderung für die Finanzierer ist die Vielzahl der aktuellen und kommenden Regulierungen.
Interview mit Claudia Hard LL.M.: Es hakt aktuell bei den Finanzierungen von Projektentwicklungen vor allem am Anfang und am Ende. Viele Projekte werden verschoben, weil es schwierig geworden ist, eine Finanzierung zu finden. Die Entwickler bekommen nicht so viel Fremdkapital wie sie wollen. Ist die Immobilie fertiggestellt, findet sich teilweise kein Käufer oder kein Mieter. Parallel dazu läuft aber die Finanzierung aus.
Dr. Rolf Bösinger: Es gibt laut Bundesbauministerium zwei große Stellschrauben, den Wohnungsbau anzukurbeln: Erstens, die finanzielle Förderung. Das Ministerium hat ein Budget von 14,5 Mrd. Euro bis 2026 für den sozialen Wohnungsbau. Hinzu kommen steuerliche Maßnahmen sowie das Neubau- und das Wohneigentumsprogramm. Die zweite Stellschraube ist die Beschleunigung von Genehmigungen.
Interview mit Prof. Dr. Sven Bienert MRICS REV: Wie kann die Immobilienbranche schneller klimaneutral werden? Wir müssen bei der energetischen Effizienz des Bestands schneller voran kommen. Die energetische Sanierungsrate liegt immer noch bei einem Prozent des Bestands. Dabei war 2 Prozent lange das Ziel der Branche. Abriss ist keine Lösung, weil der folgende Neubau zu viel CO2 freisetzt. Wir müssen mit der bestehenden Gebäudestruktur arbeiten.