The Property Post Institutional Magazin NR 03 - April 2025

The Property Post Institutional 42 einer stabilen Energie- und Dateninfrastruktur und enden nicht bei der Möglichkeit Reinräume einzu- richten. Die notwendige Komplexität erfordert von Immobilien und deren Eigentümern innovative beispielsweise individuelle Lösungskonzepte. Hier gilt es eine Balance zwischen Mieter und Vermieter zu finden: Der Eigentümer bietet bspw. eine gute technische Grundausstattung inklusive der Voraus- setzungen, dass der Mieter die Flächen nach sei- nen spezifischen Anforderungen weiter ausbaut. Da diese Investitionskosten beim Mieter liegen, ist für diesen ein Anreiz gegeben, die Fläche lang- fristig zu mieten. Mit Ausbauklauseln kann sich der Eigentümer zudem absichern, dass die Flächen bei Beendigung des Mietvertrags leer zurückgegeben werden. ESG – Mehrwert nicht nur für die Mieter Anpassungen von (Unternehmens)Immobilien an ökologische, soziale und Governance (ESG-) Krite- rien sind mittlerweile Standard. Für viele Mieter ist die Berücksichtigung derartiger Aspekte ein ent- scheidendes Kriterium bei der Mietentscheidung. Maßnahmen zur Energieeffizienz im Objekt sind dabei zentrale Bausteine. Unternehmensimmo- bilien bieten, insbesondere bei größeren Liegen- schaften, den Vorteil, dass durch Optimierung, Sanierung und Nachverdichtung das Flächenange- bot erweitert werden kann, ohne weitere Flächen zu versiegeln oder auf Abriss und Neubau ange- wiesen zu sein. Praxisbeispiel: Transformation einer Industrie- halle Im Groß-Berliner Damm 82A in Berlin-Adlershof, einer Liegenschaft im Asset Management der Swiss-Life-Tochter BEOS AG, wurde 2023 eine um- fassende Umwandlung einer Industriehalle abge- schlossen. Die Halle mit ca. 6.500 m² Fläche diente vor dem Umbau zwei Nutzern als Großküche bzw. Archivlager. Für das Objekt und einen angrenzen- den Büroriegel konnte ein neuer Mieter gewonnen werden, der in der Halle eine Reinraum-Produktion sowie Logistikflächen eingerichtet hat. Ein deutli- cher Wandel: Wo früher Mahlzeiten zubereitet wur- den, werden heute optische Komponenten und Systeme für die Zahnmedizin und die roboterassis- tierte Chirurgie entwickelt und gefertigt. Laufende Anpassungen durch aktives Asset Ma- nagement Unternehmensimmobilien müssen flexibel und an- passungsfähig sein, um den kontinuierlichen Ver- änderungen gerecht zu werden. Für eine erfolg- reiche Anpassung an sich laufend verändernde Rahmenbedingungen, und damit ein attraktives Investment, sind einige Voraussetzungen ent- scheidend: Die bauliche Substanz sollte ausrei- chend Flexibilität für Umbauten und Anpassungen an neue technische Anforderungen bieten. Ein Standort in Ballungsräumen oder wirtschaftsstar- ken Großstädten gewährleistet zudem ein breites Mieterpotenzial. Letztlich ist jedoch der menschli- che Faktor maßgeblich: Ein aktives Asset- und Pro- perty Management steht in engem Austausch mit den Mietern, um deren Bedürfnisse frühzeitig zu erkennen und die notwendigen Maßnahmen um- zusetzen. Ein Aufwand, der sich für alle Beteiligten auszahlt. “ Unternehmens- immobilien müssen flexibel und anpassungs- fähig sein, um den kontinuierlichen Veränderungen gerecht zu werden.

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