02.01.2024

Wohnungsbau 2024

Experten rechnen mit weiterem Rückgang der Fertigstellungszahlen

Erscheinungstermin: Dezember 2023

Herausgeber: DIW Berlin, BMWSB, BBSR

Deutschland benötigt dringend Wohnraum. Insbesondere in den Großstädten ist der Mangel mittlerweile eklatant. Doch zuletzt jagte eine Hiobsbotschaft die andere: Insolvenzen in der Immobilienwirtschaft, ein erhöhtes Zinsniveau und sinkende Baugenehmigungszahlen. Kann die Baukonjunktur vor diesem Hintergrund 2024 überhaupt wieder an Fahrt aufnehmen? Das DIW Berlin hat im Auftrag des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) sowie des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) ein Kurzgutachten erstellt und untersucht darin die aktuelle Lage auf den Wohnungsmärkten und in der Bauwirtschaft. Zudem liefern die Experten eine Prognose für das Wohnungsbauvolumen und die Baufertigstellungen im Wohnungsbau für 2023 und 2024.

Wohnbaukosten

  • Die Kosten für Baumaterialien haben die Preisentwicklung für Wohnungsbauleistungen bereits seit geraumer Zeit getrieben.1 Im Vergleich zur Zeit vor der Corona-Krise sind die Materialkosten deutlich gestiegen. Die Arbeitskosten legten ebenfalls zu. Unter dem Strich liegen die Baukosten insgesamt heute um gut ein Viertel über denen von 2020.
  • Dier Preisauftrieb dürfte sich allerdings 2024 nicht fortsetzen. Im Gegenteil: die Baukosten dürften sogar wieder etwas zurückgehen, wenn die erheblichen nachfrageseitigen Rücksetzer zu einem weiteren Rückgang der Auftragsbestände führen und die Konkurrenzsituation zunimmt.
  • Noch gravierendere Veränderungen haben sich beim Finanzierungskosten ergeben. Die Zinsen haben deutlich auf die veränderte geopolitische Lage und die hohen Inflationsraten reagiert. Stand jetzt haben sich die Kapitalkosten im Neugeschäft in etwa verdoppelt.

Bautätigkeit

  • Angesichts der absehbar weiter hohen Zinsen ist insbesondere für das kommende Jahr die Entwicklung der Investitionen sowohl in den Neubau als in den Bestand mit deutlichen Abwärtsrisiken verbunden.
  • Die Genehmigungen von neuen Wohneinheiten im Neubau liegen seit Mitte des Jahres 2023 Monat für Monat um rund 40% unter dem Durchschnitt der monatlichen Genehmigungen von 2021. Im Bereich der Bautätigkeit in vorhandenen Gebäuden ist die Zahl der genehmigten Wohneinheiten dagegen nahezu konstant und
    liegt auch in den letzten erfassten Monaten nur wenige Prozente unter dem Durchschnittswert des Jahres 2021.
  • Das nominal Wohnungsbauvolumen wird 2023 voraussichtlich mit einem Plus von 5 Prozent gegenüber 2022 auf rund 324 Mrd. Euro schließen. Für 2024 erwarten die Experten einen Rückgang auf 306 Mrd. Euro.
  • Das DIW rechnet mit einem Rückgang der Fertigstellungszahlen für Wohnungen im Neubau von 259.000 im Jahr 2022, auf 235.000 im Jahr 2023 und 232.000 im Jahr 2024.
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Inhaltlicher Überblick

  • Aktuelle Lage auf den Wohnungsmärkten und in der Bauwirtschaft
  • Aktualisierung der Prognose des Bau- und Wohnungsbauvolumens
  • Projektionen zur Entwicklung dern Fertigstellungen

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