Eine Analyse der zeitlichen Entwicklung und der regionalen Unterschiede
Erscheinungstermin: Dezember 2020
Herausgeber: IW Köln
Die Entwicklung der Wiedervertragsmieten in den Ballungsgebieten wurde in den letzten Jahren vielfach diskutiert. Bedingt durch die starke Zuwanderung in die Großstädte, die gute Arbeitsmarktlage und die zu geringe Bautätigkeit sind sowohl die Mieten für Neubauten als auch für Bestandswohnungen deutlich gestiegen. Für viele Mieter haben sich die Nettokaltmieten aber wesentlich moderater entwickelt. Wer in Ballungsgebieten einen Mietvertrag hat und nicht umzieht, hat eine deutlich geringere Dynamik in der Bestandsmiete als dies die Entwicklung der Wiedervertragsmieten wiedergibt. Und auch wer abseits der Ballungsräume wohnt, wird die Entwicklung der Nettokaltmieten als deutlich entspannter wahrnehmen. Für alle Mieter aber spielt die Entwicklung der Wohnnebenkosten eine große Rolle, die auch schon einmal vereinfachend als „Zweite Miete“ bezeichnet wird. Schließlich weisen die Wohnnebenkosten, die durch sehr unterschiedliche Akteure bestimmt werden, eine andere Dynamik auf, die diejenige der Nettokaltmieten – gerade für langjährige Mieter – deutlich übersteigen kann.
Das IW Köln untersucht in der vorliegenden Studie die Wohnnebenkosten. Sie werden auf Basis verschiedener Datenquellen betrachtet werden, wobei auch regionale Unterschiede im Fokus stehen.
Generell ist davon auszugehen, dass die Wohnnebenkosten künftig eine noch größere Rolle spielen werden, zum einen, weil vielerorts die Mietdynamik in Folge der gebremsten Entwick-lung im Arbeitsmarktmarkt tendenziell abnimmt, zum anderen weil gerade warme Nebenkosten (als Folge der Energiewende) und kommunal verursachte Wohnnebenkosten (als Folge hoher Belastungen der kommunalen Haushalte) an Bedeutung gewinnen.