IW-Trends 1.2016
Erscheinungstermin: 2016
Herausgeber: IW Köln - Institut der deutschen Wirtschaft Köln
Sozialer Wohnraum soll mehr ausgeweitet werden. Die Investoren sind durch die niedrigen Zinsen bereit ihr Kapital zu mobilisieren. Die Mittel und der Wille sind vorhanden, dennoch stößt die Bundesregierung auf vielschichtige Probleme. Es fehlt vor allem an Bauland, was sich besonders in Städten deutlich zeigt. In vielen Fällen wird nutzbares Bauland von Grundbesitzern zurückgehalten, da sich sein Wert teilweise um bis zu 10 Prozent jährlich steigern kann. Ein lösungsbringender Ansatz wäre an dieser Stelle die Einführung einer allgemeinen Besteuerung des Marktwertes eines Grundstückes.
Ein weitaus größeres Problem stellt zudem die Fehlbelegungsquote der sozialen Wohnungen dar. Nur 46 % der Mieter von Sozialwohnungen sind tatsächlich bedürftig. Die Mieter müssen nur einmalig ihre Bedürftigkeit nachweisen und dürfen selbst nach Statusänderung, die durch einen besser bezahlten Job zustande kommen, in der Wohnung bleiben. Eine Stärkung und korrektere Einsetzung des Wohngeldes, welches nur so lange bezogen werden darf, wie im Haushalt Bedarf besteht, würde dem Abhilfe schaffen und so den tatsächlich Mittellosen einen breiteren Wohnungsmarkt eröffnen und den allgemeinen, sich ohnehin im Rückstand befindlichen, Neuwohnungsbau fördern.