24.06.2020

Pflegeimmobilienmarkt 2030

Pflegekapazitäten nachfragegerecht ausbauen

Erscheinungstermin: April 2020

Herausgeber: ZIA

Die Bevölkerung in Deutschland altert seit Jahrzehnten. Die Zahl der über 60-Jährigen ist von 1990 bis 2017 um knapp 5,1 Mio. Personen gestiegen, die Zahl der über 80-Jährigen um 2,4 Millionen. Für die kommenden Jahrzehnte ist mit einem weiteren Altern der Gesellschaft zu rechnen. Weil Alterung mit einer höheren Pflegequote einhergeht, sorgt diese demografische Dynamik auch dafür, dass zunehmend Pflegeleistungen in Spezialimmobilien nachgefragt werden. Es sind aber nicht nur die demografischen Trends, die diese Marktbelebung bedingen. Hinzu tritt eine anhaltende Professionalisierung am Pflegemarkt und die Knappheit an risikoarmen Immobilien in den liquiden Anlageklassen Büro- und Einzelhandelsimmobilien. Auf dem wachsenden Markt investieren sowohl nationale als auch internationale Investoren in deutsche Pflegeeinrichtungen. Wie in früheren Jahren interessieren sich institutionelle Investoren am stärksten für die klassische, stationäre Pflegeeinrichtung; gleichzeitig gewinnt die Asset-Klasse des Service-Wohnens an Bedeutung.

Im Vergleich zu den sehr liquiden, großen Assetklassen im Gewerbeimmobiliensegment, insbesondere Büro und Handel, birgt die Pflegeimmobilienklasse drei spezifische Investitionsrisiken: Erstens handelt es sich bei Pflegeimmobilien trotz des Marktwachstums weiterhin um ein Nischensegment; kleine Veränderungen in Nachfrage und Angebot können den Markt für Pflegeimmobilien erheblich verändern. Zweitens handelt es sich um Betreiberimmobilien. Investoren müssen sich nicht nur mit dem Objekt vertraut machen, sie müssen auch den Betreibermarkt verstehen. Drittens ist die Branche der Pflegeimmobilien stark reguliert – dies gilt nicht nur für Objektmerkmale, sondern auch für die Betreiber.

In der ZIA-Studie Pflegemarkt 2030 werden die zentralen Bestimmungsfaktoren für den Markt der Pflegeimmobilien und mögliche Entwicklungen in der Zukunft skizziert. Hierbei wird auf stationäre Pflegeeinrichtungen fokussiert, demzufolge werden im Rahmen dieser Studie die ambulante Pflege, Betreutes Wohnen, alternative Wohnformen im Alter oder Kombinationsmodelle nicht explizit betrachtet.

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