Mietentwicklungen trotzten der Krise
Erscheinungstermin: Februar 2023
Herausgeber: IW Köln
Der Mietmarkt für Industrie- und Logistikimmobilien war im Jahr 2022 starken Veränderungen ausgesetzt. Steigende Baukosten und Zinsen sowie Unsicherheiten durch internationale Turbulenzen haben die Marktentwicklung geprägt. Nach dem Auslaufen der pandemiebedingten Einschränkungen beeinträchtigt seit Anfang 2022 der Russland-Ukraine-Krieg die globalen Handelsbeziehungen und damit den Zuliefermarkt und die Lieferketten. Dies hatte unmittelbare Auswirkungen auf die Nachfrage nach Industrie- und Logistikimmobilien. Unterm Strich konnten für Lager- und Produktionshallen moderate Mietsteigerungen beobachtet werden, während die Mieten für Logistikhallen stagnierten. Letztere waren im zweiten Coronajahr 2021 noch stark gestiegen. Zu diesem Ergebnis kommt das IW Köln in seinem aktuellen Gutachten zur Entwicklung auf dem Markt für Industrie- und Logistikimmobilien.
Die Ergebnisse des Gutachtens im Überblick:
Die Ergebnisse verdeutlichen die fortwährenden strukturellen Veränderungen innerhalb der Branche. Auf der einen Seite besteht eine seit Jahren stetig steigende Nachfrage nach Industrie- und Logistikhallen, die sich aus engeren Lieferverflechtungen in Europa und dem Transformationsprozess zu ressourcenfreundlichen Produktionsprozessen erklärt. Auf der anderen Seite stockt die Konjunktur, und die globalen Preissteigerungen entlang der Liefer- und Produktionsketten führen zu Kostenproblemen in der gesamten Branche. Im Jahr 2023 werden diese gegenläufigen Trends in den einzelnen Branchen und Standorten unterschiedlich wirken. Die Mietdynamik dürfte jedoch aufgrund der weiter bestehenden Flächenknappheiten in den zentralen Logistikregionen und der hohen Inflation eher stärker als schwächer ausfallen.