Nahversorgung- und Logistikimmobilien gewinnen für Investoren an Bedeutung
Erscheinungstermin: Dezmeber 2024
Herausgeber: GRR GARBE Retail Real Estate, Savills
Im Jahr 2023 machten Nahversorgungs- und Logistikimmobilien zusammen rund 23 Prozent des gesamten Transaktionsvolumens am deutschen Investmentmarkt aus – ein Rekordwert, dem eine jahrelange Berg- und Talfahrt vorausgegangen war. Der aktuelle GRR Basic Retail Report, herausgegeben von GRR Garbe Retail Real Estate und Savills, untersucht, wie sich die gestiegene Bedeutung beider Assetklassen am Investmentmarkt nicht nur gefestigt, sondern sogar weiter ausgebaut hat. Die diesjährigen Expertenbeiträge befassen sich zudem mit der Frage, wie sich nachhaltige Lieferketten, Omnichannel-Strategien und die wachsende Bedeutung von ESG-Kriterien zu zentralen Wachstumstreibern in diesen Segmenten entwickeln.
Während der Corona-Pandemie wurde die Systemrelevanz von Supermärkten und Logistikflächen deutlich. Nun beeinflussen geopolitische Spannungen und ein verändertes Konsumverhalten die Entwicklung. Doch auch hier erweisen sich beide Assetklassen als äußerst widerstandsfähig und profitieren zudem von der notwendigen Symbiose. Denn trotz digitaler Trends wie Quick-Commerce-Services und Smart Stores bleibt der klassische stationäre Handel vor Ort unverzichtbar und ist weiterhin auf geeignete Logistikflächen angewiesen. In einer urbanisierten Welt dienen Logistikimmobilien als Knotenpunkte und Garanten einer funktionierenden reibungsarmen Lieferkette Die unmittelbare Verfügbarkeit und damit die Versorgung der Endkunden mit Gütern des täglichen Bedarfs hingegen wird durch Nahversorgungsimmobilien, wie Supermärkte und Fachmärkte sichergestellt. Dieses prosperierende Zusammenspiel haben die Autorinnen und Autoren im Blick.
Die wichtigsten Erkenntnisse:
Institutionalisierung von Logistik- und Nahversorgungsimmobilien
Logistikimmobilien sind inzwischen feste Bestandteile institutioneller Portfolios, mit einem Anstieg des Transaktionsvolumens und sinkenden Spitzenrenditen. Nahversorgungsimmobilien haben diesen Weg langsamer beschritten, profitieren aber zunehmend von der systemrelevanten Rolle des Lebensmitteleinzelhandels. Beide Assetklassen sind besonders widerstandsfähig gegenüber Marktkrisen.
Chancen durch Nachhaltigkeit und ESG-Kriterien
Green-Lease-Verträge und Investitionen in erneuerbare Energien wie Aufdach-PV-Anlagen werden zu Standards. Immobilien mit nachhaltigen Features sind nicht nur attraktiv für Investoren, sondern erfüllen auch regulatorische Vorgaben. Die Integration von ESG-Zielen bietet ein erhebliches Potenzial zur Steigerung von Mieterträgen und Marktwerten.
Transformation durch E-Commerce und Technologie
Der Lebensmitteleinzelhandel entwickelt sich hin zu Omnichannel-Strategien, unterstützt durch automatisierte Logistiklösungen und innovative Vertriebsformate wie Dark Stores. Diese Entwicklungen beeinflussen die Nachfrage nach Logistikflächen, insbesondere in urbanen Zentren und entlang der letzten Meile.
Auswirkungen gesetzlicher Regulierungen
Das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG) hat erhebliche Implikationen für Vermieter und Investoren. Immobilienunternehmen müssen ihre Geschäftsmodelle anpassen, um Anforderungen an Menschenrechte und Nachhaltigkeit entlang der Lieferketten ihrer Mieter zu erfüllen. Dies schafft sowohl Herausforderungen als auch Wettbewerbsvorteile.
Investitionsstrategien und Marktstabilität
Trotz makroökonomischer Unsicherheiten zeigen Logistik- und Nahversorgungsimmobilien eine robuste Performance. Das Transaktionsvolumen bleibt stabil, und die Nachfrage konzentriert sich zunehmend auf Value-Add-Objekte. Die langfristigen Cashflows und Resilienz dieser Immobilien machen sie zu bevorzugten Anlagen in volatilen Märkten.