Nachhaltige Investments in Gewerbeimmobilien
Erscheinungstermin: Mai 2021
Herausgeber: NORD/LB
Die Europäische Union hat sich mit ihrem „Green Deal“ das ambitionierte Ziel gesetzt, bis 2050 als erster Kontinent klimaneutral zu werden. Die Immobilienwirtschaft, als einer der Hauptverantwortlichen des Klimawandels, gilt als Schlüssel für das Erreichen des Nullemissionsziels. Das Betreiben des Gebäudebestandes in Deutschland verursacht ca. 30 % der Treibhausgasemissionen. Um die Klimaziele der EU zu erreichen, steht der Immobilienwirtschaft in den kommenden 30 Jahren eine umfassende Transformation bevor.
In Deutschland wurden im Jahr 2020 sektorübergreifend mit insgesamt rd. 740 Mio. Tonnen Treibhausgasen ca. 8,7 % weniger freigesetzt als im Vorjahr. Im Vergleich zu 1990 sanken die Emissionen in Deutschland um 40,8 %. Laut Umweltbundesamt hätte Deutschland jedoch ohne die Corona-Lockdowns mit den Einschränkungen bei Produktion und Mobilität sein Klimaziel für 2020 verfehlt. Der Gebäudesektor konnte mit rd. 120 Mio. Tonnen freigesetzten Treibhausgasen in 2020 das laut Klimaschutzgesetz definierte Ziel von rd. 118 Mio. Tonnen nicht erreichen. Jedoch kam es im Vergleich zum Vorjahr zu einer Emissionsminderung von 2,8 %. Ursächlich für diese Entwicklung war ein geringerer Brennstoffverbrauch im Bereich Gewerbe, Handel und Dienstleistungen. Dagegen sind die Emissionen in den Haushalten leicht angestiegen.
Ein Gebäude kann nur über eine Bilanzierung auf der Zeitachse klimaneutral werden. Dafür sind verschiedenste Personengruppen verantwortlich: Gebäudeeigner, Gebäudebetreiber, Bauherren, Planer, Investoren, Finanzexperten, politische Entscheidungsträger, Kunden, Mitarbeiter und Anwohner. Klimaschutz im Sinne nachhaltigen Bauens bedeutet, CO₂-Emissionen über den Lebenszyklus zu reduzieren, das CO₂-Senken zu gestalten und die Energieerzeugung am Gebäude umzusetzen. Folglich nimmt das Thema der Nachhaltigkeit im Gebäudesektor einen wachsenden Stellenwert ein. In diesem Zusammenhang rücken der Begriff der Green Buildings als nicht geschützte Bezeichnung für nachhaltiges Bauen und die Vergabe von Nachhaltigkeitszertifikaten weiter in den Fokus. Dabei stehen die Ressourcen- und Energieoptimierung im Vordergrund.
Im Rahmen des Real Estate Specials "Green Buildings" beleuchtet die NORD/LB den komplexen Megatrend der Nachhaltigkeit mit Bezug auf den Gebäudesektor und gibt einen Überblick über die aktuellen regulatorischen Rahmenbedingungen auf europäischer und nationaler Ebene. Anschließend werden die Kriterien der NORD/LB für ein Green Building in Deutschland definiert, die wichtige Rolle von Gebäudenachhaltigkeitszertifikaten gewürdigt und Chancen und Herausforderungen für die Marktteilnehmer dargestellt. Ferner wird ein Überblick zu Green Bonds als nachhaltige Investmentlösung gegeben. Den Abschluss bilden eine Darstellung erfolgreicher Green Building-Projekte der Deutschen Hypo und ein Marktausblick.