29.08.2022

Global Powers of Construction

Globaler Bauboom trotzt globaler Krise

Erscheinungstermin: August 2022

Herausgeber: Deloitte

Die globale Bauwirtschaft war auch 2021 weiter auf Wachstumskurs. Hatten laut der jährlichen Deloitte-Studienserie „Global Powers of Construction“ in den vorangegangenen Jahren noch einstellige Umsatzraten beim globalen Bauwachstum vorgeherrscht (2019: 5%; 2020: 3,7%), so konnten die 100 größten börsennotierten Baukonzerne 2021 einen Gesamtumsatz von 1,8 Billionen US-Dollar erwirtschaften und damit ein beachtliches Plus von 14 Prozent erzielen. Die Zahlen spiegeln jedoch die Zeiten wider, in denen der Ukraine-Konflikt noch keine Rolle spielte. Derzeit bestimmen Lieferengpässe und steigende Preise für Rohstoffe und Energie die Agenda der Bauindustrie.

China weiterhin auf den ersten Plätzen

Größten Anteil am weltweiten Bauboom hat  erneut China, das im Ranking die ersten sechs Plätze belegt und der Billionen-Umsatzgrenze mit 990 Mrd. US-Dollar sehr nahe kommt. Insgesamt finden sich elf Firmen aus China in der Top 100 wieder. Diese Anzahl wird nur von Japan und den USA übertroffen, die jeweils mit 14 Baukonzernen verteten sind, in Sachen Umsatz aber nicht annähernd an die Volksrepublik heranreichen (Japan: 189 Mrd. US-Dollar / USA: 147 Mrd. US-Dollar)

Unangefochtener Spitzenreiter bei den Unternehmen ist wieder die China State Construction Engineering Corporation (CSCEC) mit einem Umsatz von 293 Mrd. US-Dollar. Das umsatzstärkste Unternehmen Europas folgt gleich nach dem chinesischen Führungsblock auf Platz sieben: der französische Konzern Vinci mit einem Umsatz von 58 Mrd. US-Dollar.

Europa legt beim Umsatz endlich wieder zu

Europa, der in der Liste zahlenmäßig präsenteste Kontinent (40 Firmen, inkl. Großbritannien), konnte 2021 beim Umsatz endlich wieder zulegen, nachdem er im Vorjahr noch mit Minus abgeschnitten hatte: Gut 347 Mrd. US-Dollar verbuchten die größten börsennotierten Baufirmen in Europa, was einem Plus von 9,5 Prozent entspricht.

Mit einem Gesamtvolumen von 51 Mrd. US-Dollar kommt Großbritannien auf rund 14 Prozent des europäischen Umsatzvolumens. Mit insgesamt elf Firmen führt das Vereinigte Königreich auch die Anzahl der in der Top 100 vertretenen europäischen Unternehmen an. Europameister im Umsatzvolumen ist hingegen Frankreich, dessen drei gelistete Baufirmen 125 Mrd. US-Dollar umsetzten.

Die Bauer AG, abermals einzige deutsche Firma in dem Top-Ranking, schaffte wie in den Vorjahren den Sprung in die Top 100 und stieg mit einem Jahresumsatz von 1,8 Mrd. US-Dollar von Platz 97 auf Platz 89.

Marktkapitalisierung in Europa am höchsten

Bei der Marktkapitalisierung ist Europa mit einem Anteil von über 35 Prozent führend. Die USA liegt mit deutlichem Abstand (knapp 22%) dahinter, gefolgt von China (17%). Die Marktkapitalisierung der weltweit 30 größten Bauunternehmen lag in Summe bei rund 487 Mrd. US-Dollar und war damit um mehr als zehn Prozent höher als im Vorjahr.

Es bestehen aber erhebliche geografische Unterschiede: So konnten die Unternehmen in den USA bei der Marktkapitalisierung im Mittel einen deutlichen Anstieg gegenüber dem Vorjahr verzeichnen (+26,7%). Die chinesischen Konzerne mussten hingegen einen Rückgang ihres Gesamtbörsenwerts verzeichnen und kommen auf 17 Prozent Marktkapitalisierung. In Europa führt Frankreich bei der Marktkapitalisierung mit 12,6 Prozent.

Unsichere Marktentwicklung

Im Vergleich mit anderen Branchen hat die globale Bauwirtschaft die COVID-19-Krise bislang relativ unbeschadet überstanden. Mit aufkommenden Lieferengpässen, dem weltweiten Anstieg von Rohstoffpreisen und zunehmender Unsicherheit auf dem Weltmarkt sehen sich die Bauunternehmen aktuell jedoch mit einigen Hürden konfrontiert.

Die digitale Transformation der Bauindustrie, in Kombination mit neuen Ansätzen für das Risiko-Management und neue Vertragsmodelle, ESG-Investitionen und einer verstärkten Zusammenarbeit zwischen dem öffentlichen und dem privaten Sektor, wird es Unternehmen ermöglichen, die steigende Nachfrage nach neuer Infrastruktur zu bedienen und gleichzeitig eine langfristige Rentabilität zu erzielen. Das Baugewerbe ist nach wie vor ein wichtiger globaler Wirtschaftszweig, der in den meisten Ländern einen beträchtlichen Anteil des Bruttoinlandsprodukts (BIP) ausmacht.

Die anhaltenden Pandemiebeschränkungen, die Begleiterscheinungen der aktuellen geopolitischen Krisen und die allgemeine konjunkturelle Eintrübung wirken sich bereits auf die Entwicklung der globalen Bauindustrie aus. Auf der anderen Seite bieten das Bevölkerungswachstum in den Entwicklungsländern, der Trend zur Urbanisation und Megacities, die Notwendigkeit zur Dekarbonisierung und die voranschreitende Digitalisierung in der gesamten Wertschöpfungskette in den kommenden Jahren auch Entwicklungschancen für die Bauwirtschaft.

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Inhaltlicher Überblick

  • Einführung
  • Ranking der börsennotierten Bauunternehmen
  • Top-100-Ranking nach Verkäufen
  • Top-30-Ranking nach Marktkapitalisierung
  • Top-30-Ranking nach internationalen Verkäufen
  • Ausblick für die Bauwirtschaft
  • Trends in der globalen Bauwirtschaft
  • Geschäftsentwicklung der globalen Bauwirtschaft
  • Geogrpahische und Portfolio-Diversifikation der globalen Bauwirtschaft

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