Ausgewogenheit zwischen Anleihen und Aktien in Portfolios wurde 2023 erhöht
Erscheinungstermin: Mai 2024
Herausgeber: UBS
Was bewegt Family Offcies rund um den Globus? Welche Veränderungen planen Sie angesichts geopolitischer Unsicherheiten und ihren wirtschaftlichen Auswirkungen bei Ihren Investmentstrategien und Assetallokationen? Welche Rolle spielt Nachhaltigkeit in ihren Investitionsentscheidungen? Um das herauszufinden hat UBS mit 320 Single Family Offcies weltweit gesprochen, die zusammengenommen ein Vermögen von 600 Milliarden US-Dollar repräsentieren. Die Ergebnisse wurden im aktuellen UBS Global Family Office Report 2024 veröffentlicht.
Allokationen in Portfolios mit größerer Ausgewogenheit
Die Befragung hat gezeigt, dass die Portfolios der Family Offices wieder ein ausgewogeneres Verhältnis zwischen Anleihen und Aktien aufweisen. Die Anpassung ist wahrscheinlich auf die moderatere Inflation und sinkende Leitzinsen zurückzuführen und spiegelt gleichzeitig die hohen Anleiherenditen wider.
Im Durchschnitt halten Family Offices ihre größten regionalen Allokationen in Nordamerika (50 %), mehr als ein Viertel (27 %) in Westeuropa und 17 % in der Asia-Pacific-Region oder im Großraum China. Mit Blick auf die Zukunft werden Nordamerika und der asiatisch-pazifische Raum (ohne den Großraum China) die wichtigsten Zielregionen für zusätzliche Allokationen sein, wobei mehr als ein Drittel (38 % bzw. 35 %) in den nächsten fünf Jahren die Allokationen in diesen Regionen erhöhen will.
Diversifizierung durch aktives Management
So wie ausgewogene Portfolios wieder im Kommen zu sein scheinen, gilt dies auch für das aktive Management. Angesichts des raschen technologischen Wandels, sich verändernder Zinserwartungen und ungleichmäßigem Wachstum bietet die zunehmende Streuung der Renditen Chancen für ein aktives Management. Fast vier von zehn Family Offices weltweit (39%) geben an, dass sie derzeit verstärkt auf die Auswahl von Managern und/oder aktives Management setzen, um die Portfoliodiversifizierung zu verbessern – ein Anstieg um 4 % gegenüber 2023. Im Bereich der Alternative Assets werden Hedgefonds von einem Drittel der Family Offices (33%) zur Diversifizierung eingesetzt. Aus thematischer Sicht ist generative KI das beliebteste Anlagethema. Mehr als drei Viertel der Family Offices (78%) geben an, dass dieser Bereich in den kommenden zwei bis drei Jahren wahrscheinlich zu einem Investitionsbereich entwickeln wird.
Geopolitik und Inflation bereiten aktuelle größte Sorgen
Während sich die Volkswirtschaften zu stabilisieren scheinen, ist die Geopolitik aktuell die größte Sorge der Family Offices, gefolgt vom Klimawandel auf mittlere Sicht. Die größte Sorge innerhalb der kommenden zwölf Monate bereitet 58% der Befragten Family Offices die Möglichkeit eines größeren geopolitischen Konflikts. Es scheint auch eine Sorge davor zu geben, dass die Zentralbanken die Zinssätze nur langsam senken könnten, da 37% der Family Offices höhere Zinssätze und 39% eine höhere Inflation befürchten. Bei der Frage nach einem Blick in die Zukunft treten die längerfristigen Sorgen stärker in den Vordergrund. Während geopolitische Konflikte innerhalb der kommenden fünf Jahre nach wie vor die größte Sorge darstellen (62%), ist fast die Hälfte (49%) über den Klimawandel besorgt und fast ebenso viele (48%) über eine Schuldenkrise angesichts der hohen Staatsverschuldung der westlichen Länder.
Mit dem zunehmenden Fokus auf Nachhaltigkeit streben Family Offices nach mehr Knowhow
Nachhaltigkeit wird zu einem immer wichtigeren Thema, das nicht nur die Anlageportfolios von Family Offices betrifft, sondern auch die langfristigen Aussichten des operativen Geschäfts. Mehr als die Hälfte (57%) der Family Offices mit operativem Geschäft berücksichtigen entweder bereits Nachhaltigkeitsaspekte für ihr operatives Geschäft oder planen, dies in Zukunft zu tun. Da das Thema Nachhaltigkeit immer wichtiger wird, benötigen Family Offices mehr Informationen und Beratung. Bessere Datenanalysen zur Messung der Auswirkungen von Investitionen und/oder Geschäftsaktivitäten würden laut 37% der Befragten helfen, Nachhaltigkeits- und zu erreichen.