Ein weiteres Rekordjahr – geht der Trend weiter?
Erscheinungstermin: 16. Oktober 2014
Herausgeber: ZIA Zentraler Immobilien Ausschuss e.V.
Immobilien-Aktien feierten in den vergangenen Monaten neue Rekorde. Seit Juni 2013 sind deutsche börsennotierte Immobilien-Aktiengesellschaften so stark gewachsen wie noch nie: Die investierbare Marktkapitalisierung ist seitdem um 115 Prozent – das entspricht rund 11,6 Milliarden Euro – gestiegen. 2013 betrug die Marktkapitalisierung lediglich 10,1 Milliarden Euro, mittlerweile können 21,8 Milliarden Euro in deutsche Immobilienaktien investiert werden. Das ist das zentrale Ergebnis einer vom Zentralen Immobilien Ausschuss (ZIA) und Barkow Consulting erstellten Untersuchung, die im Rahmen der Fachkonferenz Immobilien-Aktie am 16. Oktober in Frankfurt der Öffentlichkeit vorgestellt wurde. Untersucht wurden 16 Unternehmen, die 80 Prozent des Deutschen Immobilienaktienindexes (DIMAX) abdecken.
„Immobilien-Aktien gehören zu den Outperformern, wenn es um das Marktwachstum geht. Dass der DIMAX nunmehr binnen 14 Monaten so ein rasantes Wachstum verzeichnen konnte, war so nicht vorhersehbar. Selbst in den Boomjahren 2006/2007 gab es keine solch positive Entwicklung“, sagt Rüdiger Mrotzek, Vorsitzender des Ausschusses Finanzierung beim ZIA und Vorstand der Hamborner REIT AG. „Es war ein Rekordjahr für die deutschen AG´s, in allen analysierten Feldern haben wir neue Höchststände verzeichnet“, ergänzt Peter Barkow, Geschäftsführer der Barkow Consulting GmbH.
Auch das Immobilienvermögen wuchs rekordverdächtig: Mit einem Plus von 13 Prozent stieg der Wert der Immobilienportfolios auf rund 68 Milliarden Euro (Juni 2013: 60,1 Milliarden Euro) an. Wohnimmobilien dominieren mit einem Anteil von 78 Prozent gegenüber Gewerbeimmobilien mit einem Anteil 22 Prozent am Immobilien-Vermögen. Dabei investieren deutsche Immobilien-Aktiengesellschaften nahezu ausschließlich in Deutschland. „Auch wenn internationale Investments eine größere Rolle spielten als im Sommer 2013, hängt es jetzt am Gewerbesektor in Deutschland, ob die deutschen Immobilien-AGs weiter so wachsen werden“, so Mrotzek.
Bemerkenswert: Deutsche Investoren sind im Vergleich zum DAX unterrepräsentiert. Nur 10 Prozent der Top-15-Investoren stammen aus Deutschland, im DAX sind es dagegen 23 Prozent. Zum Vergleich: Norwegische und britische Investoren halten dagegen jeweils 18 Prozent des Streubesitzes. Dabei ist ein Großteil der ausländischen Anleger laut der Untersuchung sicherheitsorientiert. „Es ist schwer zu verstehen, warum ausländische Investoren, die auf Sicherheit setzen, in der Assetklasse so hoch investiert sind und die deutschen Institutionellen sich zurückhalten. Wir hoffen, dass wir mit unserer Untersuchung den Entscheidern einen Denkanstoß geben können“, sagt Peter Barkow.