30.11.2021

FMZ-Report 2021

Fachmarktzentren in der Stadt der Zukunft

Erscheinungstermin: November 2021

Herausgeber: MEC

Die Bedeutung von Fachmarktzentren wird in Stadtteillagen von Großstädten, in Mittel- und vor allem aber in Kleinstädten zunehmen, prognostiziert die Marktforschung GfK im aktuellen FMZ Report 2021 „ÜberMorgen – Fachmarktzentren in der Stadt der Zukunft“, den die MEC gemeinsam mit ihren Partnern Nuveen Real Estate, Savills Deutschland, Dr. Lademann & Partner sowie der WISAG in der 9. Auflage herausgegeben hat.

Eine Folge der Pandemie wird sich verstetigen: Die Versorgung mit den wichtigen Produkten des Alltags findet durch eine zunehmende Verschmelzung von Wohnen und Arbeiten immer öfter wohnortnah statt. Inzwischen pendeln dazu immer weniger Menschen in die (Groß-)Städte. Dadurch gewinnen Stadtviertel und Umland stark an Bedeutung. Auch der ländlichere Raum kann davon profitieren. Außerhalb der hochverdichteten städtischen Quartiere bleibt deswegen das Auto weiterhin unabdingbar für die Nahversorgung. Daher werden dort Standorte mit großzügigem Parkplatzangebot bevorzugt, die unweit der Stadtgrenzen angesiedelt sein sollten und beispielsweise einen Einkauf auf dem Weg zum und vom Arbeitsplatz ermöglichen.

Fachmarktorientierte Handelsstandorte mit starkem Nahversorgungcharakter sind deutlich stärker, krisenfester und besser am Markt verankert als noch vor wenigen Jahren. Trotzdem müssen Eigentümer und Betreiber ihre Strategien nicht nur auf die Immobilie konzentrieren, sondern zunehmend auf den spezifischen Bedarf des lokalen Standorts fokussieren. Dabei werden tTraditionelle Handelsfunktionen heute zunehmend um Sozialfunktionen erweitert und schaffen wichtige Treffpunkte für Menschen. Handelsstandorte sind dafür eine ideale Plattform. Außerdem wollen die Verbraucher nachhaltigen Konsum genießen. Dafür erwarteten sie von den Händlern und Immobilien, dass sie das Thema Nachhaltigkeit fördern und erlebbar machen.

Fachmarktzentren sind begehrt bei Investoren. Knapp ein Viertel des gesamten mit Handelsimmobilien in Deutschland umgesetzten Transaktionsvolumens entfiel zuletzt auf Fachmarktzentren. Damit das so bleibt, müssen sie offen für Wandel und Veränderungen sein. Fachmarktzentren, die sich nicht mehr vollständig mit Einzelhandelsflächen bespielen lassen, haben bei entsprechender Standortqualität gute Repositionierungschancen in Richtung eines Mixed Use mit Einzelhandels­, Logistik­ und Gewerbeflächen.

Erfolgsentscheidend für den Wandel ist eine effektive Zusammenarbeit aller Akteure. Zu diesem Team gehören neben den Immobilien-Investoren und den Betreibern von Fachmarktzentren vor allem die Politik und die öffentliche Verwaltung. Nur eine deutliche Entschlackung der Regelungen und Gesetze im deutschen Bauplanungsrecht sowie ein Beschleunigungsprogramm für die öffentlichen Verfahren werden helfen, die Fachmarktzentren verbraucher- und standortadäquat umzubauen und zukunftssicher zu machen.

Zukunftssichere Fachmarktzentren – eine Voraussetzung dafür ist auch, dass die Immobilien klimaneutral betrieben werden. Und davon profitiert nicht nur die Umwelt. In Fachmarktzentren mit einem ganzheitlichen Konzept für Klimaneutralität kann die Attraktivität der Bestandsgebäude erhalten und deren Wert gesteigert werden. Denn: Nachhaltigkeit ist die neue Währung am Immobilien- und Finanzmarkt.

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