Konsequenzen veränderter Finanzierungsbedingungen für die Bauwirtschaft
Erscheinungstermin: Februar 2016
Herausgeber: BBSR – Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung
Die Finanz- und Wirtschaftskrise hat die Schwächen des Finanzsektors offengelegt und daher neue Regulierungsinitiativen eingeleitet. Insbesondere Basel III zielt darauf ab, die Robustheit der Banken zu stärken und damit die Gefahr künftiger Krisen zu reduzieren. Dies soll insbesondere durch eine Ausweitung der risikogewichteten Eigenkapitalanforderungen, eine ungewichtete Eigenkapitalquote sowie durch neue zu erfüllende Liquiditätskennziffern erreicht werden.
In der vorliegenden Studie wurde untersucht, wie die neuen Finanzmarktregulierungen die Finanzierung der Bauwirtschaft sowie die öffentlichen Bauherren beeinflussen. Es lassen sich zwei fundierte Thesen über die generellen Auswirkungen von Basel III bezogen auf das Kreditangebot ableiten:
Erstens ist damit zu rechnen, dass sich die Kosten für Kredite auf lange Sicht erhöhen werden, da die Eigenkapitalkosten für Banken typischerweise höher sind als die Fremdkapitalkosten.
Zweitens werden sich die Zinsunterschiede zwischen kurz- und langfristigen Darlehen erhöhen. Zukünftig müssen Banken langfristige Finanzierungen fristenkongruent durch langfristige Refinanzierungen abbilden, wobei jedoch, je nach Liquidität und Sicherheit der Aktiv- und Passivpositionen, Abschläge vorgenommen werden müssen. Ein Teil der Banken wird nicht die Refinanzierung anpassen, sondern eher die Laufzeiten der Kredite reduzieren, um so die Refinanzierungserfordernisse zu senken.