Bedeutung der FM-Dienstleister steigt
Erscheinungstermin: November 2022
Herausgeber: Lünendonk & Hossenfelder
Die Umsetzung der ESG-Richtlinien ist eine der wichtigsten Aufgaben, die die Immobilienbranche derzeit beschäftigt. Welche Rolle spielt dabei das Facility Management? Wie ermitteln Immobilienverwalter den Handlungsbedarf für das von ihnen gemanagte Portfolio? Und welche Bereiche werden bei der Umsetzung von Nachhaltigkeitsmaßnahmen priorisiert? Diesen Fragen ist Lünendonk & Hossenfelder im Rahmen einer aktuellen Studie nachgegangen. Dazu wurden in Zusammenarbeit mit der Brancheninitiative „FM – Die Möglichmacher“ insgesamt 41 Eigennutzer, Investoren mit aktivem Portfoliomanagement und Berater in der Immobilienwirtschaft befragt.
Ergebnis: Das Facility Management wird ein zunehmend wichtiger Partner für Immobilienbetreiber im Zuge des ESG-Reportings und der Umsetzung kurzfristig wirksamer Schritte für einen nachhaltigen Gebäudebetrieb. Derzeit stehen bei Betreibern von Bestandsgebäuden Maßnahmen im Mittelpunkt, die für eine Transparenz des CO2-Fußabdrucks sorgen, schnell umsetzbar sind und geringe Investitionen erfordern. Das Facility Management wird hierbei auch von denjenigen Akteuren in der Immobilienwirtschaft als Schlüsselpartner gesehen, die bisher wenige Berührungspunkte mit dem operativen Immobilienbetrieb hatten, beispielsweise Asset Manager.
Einig sind sich die befragten Studienteilnehmenden darin, dass neben dem Asset Management das Facility Management einen großen Einfluss auf die Erreichung der ESG-Ziele der Immobilienbetreiber hat. Dem Property Management wird demgegenüber eine zunehmend untergeordnete Rolle zugewiesen.
Für die analysierten Unternehmen hat neben der Schaffung einer Datengrundlage für das Reporting der nichtfinanziellen Kennzahlen und dem Messen von Entwicklungen zur verantwortlichen Unternehmensführung vor allem die Optimierung der Gebäudebewirtschaftung inklusive Anlagensteuerung Priorität. Dies geht einher mit der Optimierung und dem Austausch der Gebäudetechnik im Bestand. Neben den regulatorischen Vorgaben und dem Bedürfnis vieler Studienteilnehmenden, eine nachhaltige Unternehmensführung nachzuweisen, spielen hierbei auch die deutlich gestiegenen Energiepreise sowie die Reduzierung oder die Abkehr von der Gasversorgung eine wesentliche Rolle.
Die Immobilienbetreiber konzentrieren sich dabei auf eine ESG-Strategieentwicklung sowie im Austausch mit Partnern auf die Auswahl der mit Vorrang umzusetzenden Maßnahmen. Die operative Umsetzung plant nur eine Minderheit in Eigenleistung: Acht von zehn Unternehmen setzen dabei auf externe Partner, darunter insbesondere die Facility-Service-Unternehmen. Ebenfalls 80 Prozent der Teilnehmenden sind bereit, insbesondere für technische Facility Services einen höheren Preis als bisher zu zahlen, wenn die erbrachten Dienstleistungen verbindlich die ESG-Ziele des eigenen Unternehmens unterstützen.