09.01.2024

ESG Management

Unternehmen nachhaltig steuern

Erscheinungstermin: Juni 2023

Herausgeber: KPMG

Spätesten seit der Einführung der ESG-Regulierungen seitens der EU können sich Unternehmen dem Kampf gegen den Klimawandel nicht länger entziehen. Entsprechend hat sich die Steuerung von ESG-Themenstellungen zu einer der wichtigsten unternehmerischen Aufgaben entwickelt. Die nachhaltige Ausrichtung der Unternehmenssteuerung erfordert insbesondere ein Umdenken bei den unternehmerischen Leitungsorganen. Entscheider stehen vor der Herausforderung, einen nachhaltigen ESG-Wertbeitrag in Einklang mit der Geschäftsstrategie zu bringen. Wie gut sind deutsche Unternehmen hierbei bereits vorangeschritten? Wie haben sie ihre Organisationen auf ESG-Themen ausgerichtet? Und welche konkrete Maßnahmen ergreifen sie, um nachhaltiger zu wirtschaften? Im Rahmen der Studie "Nachhaltig steuern" hat KPMG zu diesen Fragstellungen 200 ESG-Verantwortliche aus der Automobilindustrie, der Fertigungsindustrie, des Infrastrukturmarktes und aus der Transport- und Logistikwirtschaft interviewt.

Demnach haben die meisten Unternehmen in Deutschland nachhaltigkeitsrelevante Themen in der höchsten Managementebene verankert, sehen aber Schwierigkeiten, ESG-Aspekte mit ihrer Geschäftsstrategie in Einklang zu bringen. Für zwei von drei Befragten stellt die Vereinbarkeit von ESG-Aspekten mit der Geschäftsstrategie die größte Herausforderung dar (67 Prozent). Bei Unternehmen mit einem Umsatz von mehr als 500 Millionen Euro sind es sogar 76 Prozent. 61 Prozent aller Unternehmen haben zudem Schwierigkeiten, ihre ESG-Ziele zu steuern, zu überwachen und zu erreichen. Bei jedem fünften Unternehmen fehlt eine strukturierte Aufbauorganisation für das ESG-Management.

Verfügbare ESG-Daten zur ganzheitlichen Steuerung fehlen

Vielen der befragten Unternehmen mangelt es bislang an Kennzahlen für die ESG-Steuerung. Eines von drei Unternehmen verfügt „eher nicht“ oder „überhaupt nicht“ über Kennzahlen zu sozialen Aspekten. Über ein KPI-Set zum Management von Governance-Aspekten verfügen 40 Prozent der befragten Unternehmen; für weitere 28 Prozent trifft dies zumindest teilweise zu. KPIs zur Steuerung von Umweltaspekten liegen bei 56 Prozent der befragten Unternehmen vor.

Handlungsbedarf bei der Digitalisierung

Eine weitere große Herausforderung sehen die Unternehmen darin, ESG-Daten einheitlich zu sammeln und zu verarbeiten: Gut die Hälfte greift auf verteilte Datenquellen in unterschiedlichen Formaten zu. Bei über der Hälfte der Befragten fehlt es zudem an verbindlichen Prozessen zur systematischen Pflege und Verwaltung von ESG-Daten.

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