Ecosystems in der Immobilienwirtschaft
Erscheinungstermin: Februar 2021
Herausgeber: ZIA, Deloitte
Digitale Ecosystems sind eine erfolgsversprechende Möglichkeit für die Akteure der Immobilienwirtschaft um eine offene und multidimensionale Zusammenarbeit zwischen Unternehmen unterschiedlicher Größe, Branche und Beschaffenheit zu ermöglichen. Die digitale Transformation der Immobilienwirtschaft macht Neuentwicklungen und Kombinationen von Produkten oder Dienstleistungen möglich, die ursprünglich getrennt und zusammenhangslos waren und rücken den Kunden und seine Bedürfnisse in den Mittelpunkt. Die Gründung von Kollaborationsplattformen und digitalen Kooperationsnetzwerken verändert die Strukturen innerhalb der Immobilienbranche. Stabile Wertschöpfungsketten werden in Frage gestellt und fordern einen Wandel in den Unternehmen.
Der Zentrale Immobilien Ausschuss ZIA hat gemeinsam mit Deloitte die Studie “Ecosystems in der Immobilienwirtschaft“ veröffentlicht, die u.a. der Fragen nachgeht, ob es überhaupt ein gemeinsames Verständnis von digitalen Ecosystems gibt, ob ein strategischer Nutzen in solchen Verbindungen gesehen wird, inwieweit digitale Ecosystems auf die Nachhaltigkeitsziele einzahlen und wie offen ein digitales Ecosystem für Teilnehmer sein muss. Die Ergebnisse der Studie basieren auf einer Umfrage unter 75 Teilnehmern aus unterschiedlichen Bereichen der Immobilienwirtschaft.
Die Studie zeigt, dass die Mehrheit der Befragten glaubt, das in zukünftigen immobilienwirtschaftlichen Ecosystems die Kunden im Fokus stehen (84% der Befragten) und dabei insbesondere innovative Unternehmen als Partner für die Bereitstellung eines ganzheitlichen und nutzerorientierten Serviceangebots für traditionelle Branchenteilnehmer attraktiv werden. Neben einem breiteren Serviceangebot sehen die Befragten vor allem in vereinfachten und schnelleren Prozessen (75%) einen erheblichen Zusatznutzen für die Endkunden. Ein entscheidender Erfolgsfaktor bei dem Aufbau von Ecosystems ist die einheitliche, offene und kollaborative Ausgestaltung der Systeme sowie die Standardisierung und Harmonisierung der Geschäftsprozesse bei den Teilnehmern. Neun von zehn Studienteilnehmern teilen diese Auffassung. Weiterhin herrscht aber aktuell noch Zurückhaltung bezüglich eines kollaborativen Austauschs von Daten mit den anderen Teilnehmern des Ecosystems, insbesondere bei der Bereitstellung von Kundendaten. Nichtsdestotrotz zeigen die Ergebnisse der Umfrage, dass das grundlegende Verständnis für ein kollektives Teilen von Daten innerhalb des Ecosystems vorhanden ist.