27.02.2018

Der Lebensmitteleinzelhandel

Vom Tante-Emma-Laden zum E-Food-Business

Erscheinungstermin: Februar 2018

Herausgeber: Jones Lang LaSalle Inc.

Der Lebensmittelhandel in Deutschland hat seine Bedeutung in den vergangenen Jahren deutlich ausgebaut. Nicht nur qualitativ, sondern ebenso quantitativ, wie die JLL-Studie „Der Lebensmittelhandel im Wandel – Vom Tante-Emma-Laden zum E-Food-Business“ nun darstellt. Demnach hat sich der Flächenumsatz dieser Branche bei Neuanmietungen binnen zehn Jahren versechsfacht. Hatte die Summe der neuangemieteten Flächen für den Bereich Gastronomie/Food im Jahr 2006 insgesamt noch 17.900 m² betragen, so waren es 2016 schon 100.100 m². Damit baute der Bereich zugleich auch seinen Anteil am Gesamtvermietungsumsatz im Einzelhandel aus: Im Jahr 2006 verzeichnete er noch 8,3 Prozent, zehn Jahre später rangierte er nach JLL-Daten stabil bei einem Fünftel.

Jedoch veränderte sich die Struktur der Handelslandschaft. So halbierte sich im gemessenen Zeitraum die Zahl der kleinen Lebensmittelgeschäfte auf 8,750. Supermärkte (10.900) und Discounter (16.054) legten derweil moderat zu. In der Summe schrumpfte die Zahl der Geschäfte allerdings von 39.155 auf 37.682.

Zugleich zeigen sich ein Trend zu gesünderer und bewusster Ernährung sowie ein wachsender Fokus auf regionale Produkte: So wuchsen die Umsätze beiden Supermarktklassen (400 bis 2000 m² und 2500 bis 5000 m²), die diese Produkte anbieten, um 22 Prozent, während die Umsätze der Discounter in den vergangenen fünf Jahren um 14 Prozent zulegten. Diesen Trend unterstreicht auch das deutliche Umsatzplus bei den Fairtrade-Produkten in Deutschland, die ihren Umsatz binnen zehn Jahren von 110 Mio. Euro auf 1,15 Mrd. Euro im Jahr 2016 mehr als verzehnfachen konnten. Biolebensmittel verdoppelten ihren Umsatz derweil von 4,6 Mrd. Euro auf 9,5 Mrd. Euro. Vor allem Anbieter wie „denn’s bio“, Alnatura und BioCompany profitierten von der wachsenden Nachfrage.

Nur schleppend kommt in Deutschland derweil der Onlinehandel mit Lebensmitteln in Schwung. Während mittlerweile rund 10 Prozent aller Einzelhandelsumsätze in Deutschland online generiert werden, bleibt E-Food noch ein Nischengeschäft. Nur rund 1 Prozent des Lebensmittelumsatzes wird online umgesetzt. Das bedeutet lediglich ein Anstieg um 0,6 Prozentpunkte in den letzten fünf Jahren. Beim europäischen Vorreiter Großbritannien beträgt der Onlineanteil bereits 6,9 Prozent und in Frankreich 5,3 Prozent.

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