Wie sich Städte weltweit auf den Klimawandel einstellen
Erscheinungstermin: Juni 2022
Herausgeber: JLL
Der Klimawandel ist der größte Störfaktor für Großstädte. Die Anpassung und Nachrüstung von Städten an die neuen Klimabedingungen stellen eine enorme Herausforderung dar. Investoren, Bauherren und Nutzer sollten sich darauf einstellen, dass Regierungen weniger mit ökomischen Anreizen und Subventionen denn mit Regulierungen operieren werden, um den klimagerechten Umbau der Städte voranzutreiben. Angesichts der Tatsache, dass mehr als 60 % der Kohlenstoffemissionen in unseren Städten in der Regel von Gebäuden verursacht werden, erkennen immer mehr Stadtverwaltungen, dass es an der Zeit ist zu handeln.
Der Gebäudesektor zählt zu den größten CO2-Emittenten. Weltweit werden durchschnittlich 60 Prozent der klimaschädlichen CO2-Emissionen in Städten von Immobilien verursacht. In den größten Wirtschaftszentren sind es sogar noch mehr: 78 Prozent in London, 73 Prozent in Tokio, 71 Prozent in der US-Hauptstadt Washington, 70 Prozent in Paris und immerhin noch 66 Prozent in New York. Dies die JLL-Studie „Decarbonizing Cities and Real Estate“ ergeben, die weltweit 32 Metropolen auf Anreizsysteme und Regulierungen untersucht hat.
Die zentralen Ergebnisse:
Die Umstellung auf regenerative Energien ist unerlässlich. Die Stadtverwaltungen spielen eine zentrale Rolle bei der Ökologisierung der lokalen Energienetzen, auf die die Immobilienbranche kaum direkten Einfluss hat. Ohne die Dekarbonisierung des Stromnetzes sind den Möglichkeiten von Gebäudeeigentümern, ihre Kohlenstoffemissionen zu reduzieren, Grenzen gesetzt.
Über CO2 hinausdenken: Über die Dekarbonisierung der bebauten Umwelt hinaus müssen die Städte auch an Regeneration, Kreislaufwirtschaft und Resilienz denken. Diese Studie hat eine wachsende Zahl von Zielen in den Bereichen Kreislaufwirtschaft, Stadtbegrünung und Biodiversität aufgezeigt.
Partnerschaften sind der Weg nach vorn. Es bedarf eines Ökosystems von Partnerschaften, um den Übergang zu einer kohlenstoffarmen, nachhaltigen Welt zu finanzieren und zu ermöglichen. Regierungen, Kreditgeber, Versicherer, Investoren, Nutzer, gemeinnützige Organisationen und Innovatoren müssen dazu bei der Entscheidungsfindung der Nachhaltigkeit Vorrang einzuräumen. Die Zusammenarbeit kann und muss zu einer stärkeren Harmonisierung und Konsistenz bei der Verfolgung dieser gemeinsamen Ziele führen.