Eine neue Wohnungstypologie für eine anpassungsfähige Stadtentwicklung
Erscheinungstermin: Februar 2020
Herausgeber: BBSR, HTW Berlin, FH Potsdam
Wie werden sich Arbeits- und Wohnformen sowie die damit verbundenen kulturellen Standards in den nächsten 50 oder 100 Jahren entwickeln? Wir wissen es nicht. Gleichwohl prägen die heutigen Bauprojekte maßgeblich die zukünftige Stadtgestalt und deren Nutzungsmöglichkeiten. Was wir jedoch wissen ist: Sämtliche gesellschaftliche Veränderungen gewinnen an Dynamik. Es ist daher entscheidend, bauliche Strukturen zu realisieren, die den wachsenden Anforderungen an Flexibilität, Anpassungs- und Wandlungsfähigkeit ökonomisch und ökologisch gerecht werden.
In den vergangenen Jahren wurden unter dem Begriff "Cluster-Wohnungen" Pilotprojekte gemeinschaftlichen Wohnens gesammelt, in denen mit unterschiedlichen Sozial-, Bau- und Eigentumsformen experimentiert wurde. Forschende der HTW Berlin und FH Potsdam legen nun eine vom BBSR betreute Studie vor, in der sie die Charakteristika dieser Wohnungstypologie und Wohnform systematisch erfassen und den Realisierungsprozess von gebauten Projekten untersuchen. Acht Fallbeispiele aus Deutschland und der Schweiz spiegeln die baulichen, sozialen, energetischen, rechtlichen und ökonomischen Qualitäten von Cluster-Wohnungen sowie deren Beitrag für eine resiliente Stadtentwicklung wider. Aufgezeigt werden zudem die Bedingungen für eine Übertragbarkeit und Skalierung in größeren Maßstäben.
Die vorliegende Forschung lässt keinen Zweifel daran, dass Cluster-Wohnungen einen signifikanten Beitrag zur Diversifizierung des Wohnungsbestandes bieten. Sie geben Raum für neue Wohnbedarfe und Lebensstile und erhöhen somit das Angebot und die Anpassungsfähigkeit des Wohnbestandes.