Kreditbestand steigt erstmals über 1,4 Billionen Euro
Erscheinungstermin: Juni 2021
Herausgeber: PwC
Der Bestand an Baukrediten bei deutschen Banken und Sparkassen kletterte im vergangenen Jahr auf knapp 1,43 Billionen Euro (2020: 1,4 Billionen Euro). Damit stellen Baufinanzierungen mit einem Plus von 6,8 Prozent jährlich (2020: 6,6%) für die Branche die Kreditkategorie mit dem höchsten Wachstum und Umsatz seit 2004 dar. Die jährlichen Nettozinserträge nach Refinanzierungskosten stiegen in den vergangenen fünf Jahren um mehr als 50 Prozent auf fast 15 Milliarden Euro. Das entspricht einem Anteil von 18 Prozent an den gesamten Nettozinserträgen der Häuser.
Kreditmargen leicht rückläufig
Infolge des Baufinanzierungs-Booms und des erhöhten Risikobewusstseins der Branche sinken die Kreditmargen 2021 um 0,09 Prozentpunkte auf 1,04 Prozent (2020: 1,13 Prozent). Diese Handelsspanne lässt sich zudem anhand der vorangetriebenen Digitalisierung der Branche durch die Pandemie erklären. Zahlreiche Häuser entwickeln oder nutzen bereits digitale Plattformen als zusätzlichen Vertriebskanal für Baufinanzierungen.
Chancen längerer Laufzeiten nutzen
Die Laufzeiten neu ausgereichter Baukredite verlängern sich ebenfalls, monatliche Raten sinken: Der Anteil der Finanzierungen über zehn Jahre und mehr lag 2020 bei 49,5 Prozent nach 49 Prozent im Vorjahr. 2009 betrug der Anteil lediglich 25 Prozent. Die durchschnittliche Laufzeit neuer Baukredite und entsprechende Zinsbindung stieg im vergangenen Jahr erstmals über elf Jahre.
Hypothekenbanken als Gewinner
Hypothekenbanken erzielten im Q1 2021 mit einem Plus von 9,0 Prozent die höchste Wachstumsrate bei Baufinanzierungen, gefolgt von Bausparkassen (7,2%) und Genossenschaftsbanken (je 7,1%).
Vor dem Hintergrund langer Kreditlaufzeiten und sich langsam verändernder Marktstrukturen kam es in den vergangenen fünf Jahren bei den Markanteilen zu leichten persönlichen Verschiebungen: Von 2016 bis 2021 gingen die Hypothekenbanken in ihren Marktanteil im Baufinanzierungsgeschäft um 0,4 Prozentpunkte auf 2,5 Prozent zurück. Am stärksten legten die Genossenschaftsbanken mit plus 1,3 Prozentpunkte auf 25 Prozent zu. Die Bausparkassen gewannen 0,7 Prozentpunkte auf 12,7 Prozent.
Während die Privatbanken nach wie vor unverändert 26,7 Prozent halten und ging der Marktanteil der Sparkassen von 2016 bis 2021 um 0,4 Prozentpunkte auf 30,8 Prozent zurück.