02.05.2018

Best placed to grow?

European cities hotel forecast for 2018 and 2019

Erscheinungstermin: April 2018

Herausgeber: PricewaterhouseCoopers Legal LLP

Der europäische Hotelmarkt befindet sich weiter auf Wachstumskurs. Eine außergewöhnlich hohe Nachfrage von Touristen und Geschäftsreisenden ließ 2017 verglichen zum Vorjahr die Besucherzahlen vor allem in mediterranen Regionen um 13 Prozent klettern. Europaweit stieg die Zahl internationaler Besucher binnen Jahresfrist um 8 Prozent, wovon die Hotelbranche besonders profitiert hat.

Verglichen damit dürfte der Hotelmarkt in diesem und nächsten Jahr etwas moderater zulegen. Grund für diese vorsichtig optimistische Prognose sind die bestehenden geopolitischen Unsicherheiten. Da die Auslastung bereits ein Rekordniveau erreicht hat, dürfte künftiges Wachstum eher über Preise generiert werden. Städte wie Frankfurt am Main und Amsterdam wollen außerdem vom Brexit profitieren.

Investitionen erreichen 2017 neuen Rekord
Die Investitionen im europäischen Hotelmarkt stiegen 2017 gegenüber dem Vorjahr um 11 Prozent auf 20,9 Milliarden Euro, womit die Rekordmarke von 2015 übertroffen wurde. Deutlicher Gewinner war der britische Hotelmarkt mit einem Anstieg von 34 Prozent auf 6,3 Milliarden Euro, während sich die Investitionen in den spanischen Hotelmarkt mehr als verdoppelten. Auf Großbritannien und Spanien entfielen damit mehr als die Hälfte der europäischen Deals. Der Anteil Deutschlands verringerte sich indes auf 11 Prozent (2016: 27 Prozent), da dort nur wenige Objekte – insbesondere Luxushotels – verfügbar waren.

Genf bleibt die teuerste Stadt
Die höchste Auslastung verbuchte 2017 London mit 81,7 Prozent. Für 2018 rechnen die Experten für die britische Metropole mit einem Anstieg der Auslastung auf  82 Prozent, gefolgt von Amsterdam (81,8 Prozent), Prag (81 Prozent) und Lissabon (78,1 Prozent).
Genf führte 2017 mit einem durchschnittlichen Zimmerpreis (ADR) von 242,90 Euro das Ranking der teuersten Städte an, gefolgt von Paris (231,30 Euro) und Zürich (203,90 Euro). Für 2018 wird für Genf ein Preisrückgang auf 241,60 Euro erwartet, während die Zimmerpreise in Paris auf 236,20 Euro zulegen dürften.

Höchste Erlöse in Porto, Paris im Kommen, Brexit-Dämpfer für London
Porto dürfte 2018 mit mehr als 10 Prozent eine der stärksten Wachstumsraten beim Erlös je verfügbarem Zimmer (RevPAR) erreichen – gefolgt von Amsterdam, Lissabon und Prag mit je 7 Prozent. Für Mailand wird ein Erlöswachstum von 3,9 Prozent  und für Paris von 3,6 Prozent gesehen.
Paris dürfte 2018 und 2019 die höchsten Erlöse erzielen (176,30 Euro bzw. 187,60 Euro) und damit das Ranking vor Genf und Zürich anführen. London folgt auf Platz vier. Für die britische Hauptstadt wird aufgrund der Ungewissheiten über die Ausgestaltung des Brexit und des wieder erstarkten Pfund-Kurses für 2018 lediglich ein Wachstum beim Erlös pro verfügbarem Zimmer von 0,6 Prozent erwartet.

Berliner Hotelmarkt wächst 2017 schwächer, Auslastung stagniert
Berlin zog im vergangenen Jahr 13 Millionen Touristen an und zählte 31 Millionen Übernachtungen. Dennoch erzielten die Hotels in der deutschen Hauptstadt 2017 ein vergleichsweise schwaches Erlös-Wachstum von 2 Prozent, das schwächste seit vier Jahren. Die Auslastung sank um 0,3 Prozent, während die durchschnittlichen Zimmerpreise um 2,3 Prozent auf 96 Euro zulegten.
Zu der schwachen Entwicklung vor allem in der zweiten Jahreshälfte trug unter anderem die Insolvenz von Air Berlin bei. Ferner bekommen Berliner Hoteliers einen verstärkten Wettbewerb durch Anbieter der so genannten Sharing Economy zu spüren: Dieses Segment legte 2017 um 17 Prozent zu und zählte gut 3 Millionen Übernachtungen.

Für 2018 und 2019 dürfte die Auslastung der Hauptstadt-Hotels vor allem aufgrund einer wachsenden Zahl von Kongressen und Tagungen weiter leicht zulegen (plus 0,3 bzw. plus 0,5 Prozent). Moderat steigende Zimmerpreise sollten die Zimmererlöse bis 2019 um 2 Prozent auf 76 Euro steigen lassen.

Für Frankfurt 2018 robustes Wachstum erwartet
In dem für Frankfurt insbesondere dank der Internationalen Automobil Ausstellung (IAA) erfolgreichen Messe-Jahr 2017 stieg die Auslastung infolge einer starken Nachfrage auf 70 Prozent, während die durchschnittlichen Zimmerpreise 122 Euro (119 Euro im Vorjahr). Die Zimmerlöse legten um 3,7 Prozent auf 85 Euro zu.

Nach einem erwarteten marginalen Rückgang der Erlöse in 2018 dürften diese 2019 erneut um 4,3 Prozent auf 88 Euro zulegen. Zur Begründung verweisen die Experten von PwC auf geplante Projekte, die außerordentlich hohe Nachfrage während der alle zwei Jahre stattfindenden IAA sowie den hohen Anteil an internationalen Besuchern, welche eher bereit seien, höhere Preise zu zahlen als einheimische Gäste.

 

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