17.03.2021

Umnutzung von Hotels

Serviced Apartments als Nachnutzungsoption und Anlagealternative

Dr. André Schlüter, Senior Kommunikationsberater, RUECKERCONSULT GmbH
Dr. André Schlüter

Die COVID19-Pandemie wird zu einer bundesweiten Anpassung von Übernachtungsangeboten führen. Das ist das Ergebnis der Online-Pressekonferenz “Umwandlung von Hotels und Perspektiven gewerblichen Wohnens”, an der Wüest Partner Deutschland, die Skjerven Group und allmyhomes teilnahmen. Wie das Immobilienberatungsunternehmen Wüest Partner Deutschland unter Berufung auf Zahlen von Fairmas mitteilte, ist die deutschlandweite Zimmerauslastung im vergangenen Jahr um 59,5 Prozent zurückgegangen. Der durchschnittliche Zimmerpreis und -ertrag sanken um 12,9 beziehungsweise 64,7 Prozent. „Vieles deutet auf eine Neustrukturierung des Hotelmarktes hin”, sagte Karsten Jungk, Geschäftsführer und Partner bei Wüest Partner Deutschland. Doch seien die unterschiedlichen Segmente nicht gleichmäßig unter Druck. Die aktuellen Transaktionszahlen bestätigten vielmehr die vergleichsweise guten Zukunftsaussichten für Hotels in beliebten Ferienregionen. Auch moderne Cityhotels mit namhaften Ketten als Pächter würden weiterhin Käufer finden. „Immobilien in den Innenstädten der Großstädte, die von Events und Messen abhängig sind, haben es dagegen momentan eher schwerer.“ Insgesamt sei der deutsche Hotelinvestmentmarkt im vergangenen Jahr um 60 Prozent eingebrochen, wobei die stark rückläufigen Kaufpreise steigende Spitzenrenditen erwarten ließen.

Hotels im Fokus opportunistischer Investoren
Einar Skjerven, Geschäftsführer der Skjerven Group sieht Chancen vor allen im Umbau zu Serviced Apartments. „Die Nachfrage nach bewirtschafteten Wohnungen mit hochwertiger Ausstattung ist oft größer und vielfältiger als zunächst angenommen“, sagte Skjerven. „Bei unserem ersten Vorhaben in der Berliner City West haben wir zunächst vor allem an mobile Professionals, berufstätige Singles und eventuell Studierende als Nutzer gedacht. Tatsächlich haben dann auch einige ältere Menschen die Gelegenheit ergriffen und sind als Selbstnutzer dauerhaft in die Beautique Apartments gezogen.“ Skjerven möchte seine Aktivitäten in diesem Bereich gern ausweiten und hat rund 120 private Hoteleigentümer in Berlin angeschrieben. „Wir suchen nach älteren Häusern mit mehr als 50 Zimmern und großzügigen Zimmergrundrissen, die den Einbau einer Kitchenette gestatten.“ Ziel sei eine Aufwertung und Repositionierung der Häuser und der Verkauf der Wohnungen sowohl an Selbstnutzer als auch Kapitalanleger.

Versingelung als maßgeblicher Treiber
Das große Interesse an Serviced Apartments bestätigt auch Dagmar Faltis von allmyhomes. "Der Mietmarkt in den großen Städten bleibt weiterhin angespannt. Hier schließen Serviced Apartments eine Angebotslücke und bleiben durch niedrige Gesamtkaufpreise und wenig Verwaltungsaufwand bei gleichzeitig guten Renditen weiterhin attraktiv für Kapitalanleger." Faltis, die das Geschäftsfeld Sales & Akqusitions bei allmyhomes verantwortet, sieht die steigende Verbreitung von Serviced Apartments als Resultat gesamtgesellschaftlicher Trends, wie der zunehmenden Versingelung, sowie spezifischer Investmenteigenschaften. Während die Bruttorenditen klassischer Wohnungsinvestments in München und Berlin aktuell zwischen 2,4 und 2,6 Prozent p.a. lägen, ließen sich mit Serviced Apartments derzeit zwischen 3,0 und 4,0 Prozent erwirtschaften – und dies bei vergleichsweise geringer Losgröße und höheren Streuungsmöglichkeiten.

Die Nutzungsrechte wurden The Property Post zur Verfügung gestellt von allmyhomes, Skjerven Group und Wüest Partner
Erstveröffentlichung: Pressemitteilung vom 02.03.2021

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