09.10.2018

EVIC Expertentalk 2018

Institutionelle Investoren sehen noch kein Ende der Hochpreisphase für Immobilien

Jan Schweiger, Senior Kommunikationsberater, RUECKERCONSULT GmbH
Jan Schweiger

Die Preisanstiege bei Wohnimmobilien halten auch nach rund acht Jahren weiter an. Die Investoren erwarten, dass dieser Trend sich mittelfristig fortsetzen wird. Das ist eines der Ergebnisse des Expertentalks von Engel & Völkers Investment Consulting zum Thema „Immobilienmarkt Deutschland – Gibt es noch Auswege aus der Renditefalle?“, der auf der Expo Real 2018 in München stattfand. Dabei diskutierten sechs Vertreter der Immobilienbranche die Investitionsstrategien institutioneller Anleger auf dem deutschen Immobilienmarkt. Neben den Gastgebern Kai Wolfram, Geschäftsführender Gesellschafter der Engel & Völkers Investment Consulting GmbH (EVIC), und Andreas Ewald, Geschäftsführer der EVIC, nahmen Thomas Wiegand, Managing Director Cerberus Deutschland Beteiligungsberatung GmbH, Victor Stoltenburg, Leiter An- und Verkauf Deutschland Deka Immobilien GmbH, Daniel Younis, Managing Director ING-DiBa AG sowie Christian Zilly, Geschäftsführer Waterway Investments GmbH, an dem Expertentalk teil.

„Das Transaktionsvolumen steuert dieses Jahr wieder auf einen neuen Rekordwert zu und die Preise steigen in den meisten Immobiliensegmenten weiter an – wenn auch teilweise langsamer. Im Gegensatz zum letztjährigen Expertentalk erwarten die Teilnehmer noch kein Ende der Preisspirale“, erläutert Andreas Ewald, Geschäftsführer der EVIC. „Einige Unternehmen nutzen das derzeitige Marktumfeld für Portfoliobereinigungen und Abverkäufe, manche orientieren sich in andere Segmente oder Risikocluster um. Im Gegensatz dazu plant ein Teil der Unternehmen aber auch weitere Zukäufe und sogar eine Verstärkung des Engagements in den etablierten Assetklassen Wohnen und Büro“, ergänzt Kai Wolfram, Geschäftsführender Gesellschafter der EVIC.

Christian Zilly, Geschäftsführer Waterway Investments GmbH, kommentiert die Entwicklung der Kaufpreise: „Im Wohnbereich der Metropolen gehen wir davon aus, dass der Druck auf die Preise weiter zunehmen wird, da der Zuzug in die Metropolregionen und damit die Mieten sowie die Käufernachfrage wachsen werden. Der gewerbliche Immobilieninvestmentbereich stellt einen heterogenen Markt dar. Im Supercore-Office-Bereich sehen wir noch Potenzial für weiteres Capital-Value-Wachstum. Ebenso im Logistikbereich. Dagegen ist im Einzelhandelsbereich definitiv ein Maximalplateau erreicht worden.“

Aber trotz der anhaltenden Hochpreisphase sind Investments in den Metropolen weiterhin nachgefragt. Daniel Younis, Managing Director ING-DiBa AG, erläutert: „Wir haben in der gewerblichen Immobilienfinanzierung einen klaren Fokus auf Core Immobilien. Wir finanzieren ausschließlich Büros, Wohnen, Einzelhandels- und Logistikimmobilien. Dabei legen wir großen Wert auf moderne, energieeffiziente und gut vermietete Immobilien. Insbesondere bei Büros konzentrieren wir uns überwiegend auf die großen sieben Standorte. Bei Wohnen und Einzelhandel finanzieren wir bevorzugt in großen Städten mit Bevölkerungswachstum und hoher Kaufkraft. Unsere Kunden sind mittel- bis langfristig investierende institutionelle Investoren, die Immobilien mit hohem Eigenkapitaleinsatz erwerben und finanzieren.“

Auch die Deka Immobilien fühlt sich weiterhin mit Core-Investments wohl. Victor Stoltenburg, Leiter An- und Verkauf Deutschland Deka Immobilien GmbH: „Wir sind klassischer Core-Investor und investieren ausschließlich im gewerblichen Bereich, dort sind wir aber recht breit aufgestellt. Wir fühlen uns in guten Jahren, aber noch viel mehr in schlechten Jahren als Core-Investor wohl. Eine stärkere Risikoneigung halten wir nicht für sinnvoll und würde auch nicht den Interessen unserer Anleger entsprechen. Das heißt aber nicht, dass ein vermeintliches Risiko nicht auch mal eine Chance ist, die man wahrnehmen sollte.“

Die Nutzungsrechte wurden The Property Post zur Verfügung gestellt von Engel & Völkers Investment Consulting GmbH
Erstveröffentlichung: via Pressemitteilung, Oktober 2018

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