Bürostandort profitiert vom Hauptstadtflughafen
Mit der Eröffnung des neuen Hauptstadtflughafens zieht es zunehmend auch Büromieter auf den Campus im Südosten der Stadt. Wer als Unternehmen optimal wachsen möchte, braucht neben Kapital auch Fachkräfte sowie einen geeigneten Standort. Der Standort Adlershof weist diesbezüglich einige Vorteile auf.
Die Hauptstadt zieht zwar nach wie vor junge und gut ausgebildete Neubewohner an, doch der Wettbewerb um die besten Köpfe wird zusehends härter und auch zukünftig entscheiden die Qualität des Arbeitsplatzes und des -umfeldes mitdarüber, ob die Bewerberin oder der Bewerber die angebotene Stelle auch tatsächlich annimmt. Für die Unternehmen bedeutet dies, dass sie in Flächen und Standorte investieren müssen, was angesichts des engen Berliner Büromarktes eine kaum zum Teil erhebliche Herausforderung ist. Viele Arbeitgeber stehen vor der Alternative, sich entweder in vergleichsweise teuren Innenstadtbüros flächenmäßig zu bescheiden oder in günstigeren Cityrandlagen zwar großzügig zu wachsen, dafür aber auf Infrastruktur und die Vernetzung mit anderen Unternehmen zu verzichten.
Ein Ort, der in dieser Situation vor allem jungen Unternehmen beides bietet, ist der Wissenschafts- und Technologiestandort Adlershof kurz WISTA im Südosten Berlins. Ende 2018 waren dort rund um die naturwissenschaftlichen und technischen Institute der Humboldt Universität auf einer Fläche von 420 Hektar 1.144 Unternehmen und wissenschaftliche Einrichtungen tätig. Die Umsätze und Haushaltsmittel der ansässigen Firmen und Institute wuchsen um 12,2 Prozent auf 2,32 Mrd. Euro. Die Zahl der Beschäftigten steig im Jahresverlauf von 18.000 auf 19.400, das bedeutet ein Plus von 7,8 Prozent. Damit ist der WISTA der größte Technologiecampus in Europa, der aufgrund seiner Lagequalitäten inzwischen auch Unternehmen außerhalb des Technologiebereiches in seinen Bann zieht.
Allianz als Trendsetter
Prominentes Neumieter der vergangenen Jahre ist die Allianz. Deutschlands größter Versicherer zog 2019 mit rund 2.500 Mitarbeitern in ein Quartier am Nordrand des WISTA. Dort eröffnet die Allianz auf rund 58.000 Quadratmetern neue Freiräume und Entwicklungs- beziehungsweise Kommunikationsmöglichkeiten. Die neuen Räume sollen die Teamarbeit fördern, ohne zusätzliche Lärmprobleme mitzubringen. Daher wurden schallschluckende Raumtrenner eingezogen, an den Wänden sollen Schallbilder aufgehängt werden. Für vertrauliche Gespräche gibt es gemütlich eingerichtete Besprechungsräume. Zudem dürfen Mitarbeiter jetzt an zwei Tagen von zu Hause arbeiten, was 85 Prozent der Belegschaft in Anspruch nehmen.
Der Umzug der Allianz von den Treptowers zu einem fünf S-Bahnstationen oder etwa 15 Fahrminuten weiter südlich gelegenen Standort zeigt: Adlershof ist längst nicht mehr nur als Technologiestandort relevant, sondern bietet sich aufgrund von großzügigen Flächen und vergleichsweise günstigen Mieten inzwischen auch für Unternehmen aus anderen Dienstleistungsbereichen an.
Immobilien-experten ag. entwickelt Campus aus 18 Einzelgebäuden
Diese Erfahrung teilt auch die immobilien-experten-ag. die südlich des WISTA das Projekt „Am Oktogon“ – Campus für Gewerbe und Technologie sowie direkt am S-Bahnhof Adlershof den Bau des OfficeLab-Campus Adlershof vorantreibt.
Der Name „Am Oktogon“ leitet sich aus der achteckigen Form des im September 1909 eröffneten Motorflugplatzes Johannisthal ab, an dessen Standort der Campus unmittelbar anschließt. Bei der seiner Fertigstellung im Jahr 2025 soll das Ensemble aus 17 Neubauten und ein Bestandsgebäude eine Gesamtmietfläche von rund 85.000 Quadratmetern umfassen. Aktuell sind bereits fast 30.000 Quadratmeter bereits vermietet, berichtet die Vorständin der immobilien-experten-ag. Mareike Lechner. „Die Mieter kommen insbesondere aus den Bereichen Forschung und Entwicklung, Automotive, Kontraktlogistik, Netzwerktechnik und dem Dienstleistungssektor.“ Dies sei ein attraktiver Mix, der kontinuierlich auch weitere Unternehmen anziehe. Hinzukomme das verglichen mit der Innenstadt deutlich günstigere Mietniveau ab 14 Euro je Quadratmeter, der den Standort auch für junge Unternehmen interessant mache.
Einen Mix aus Büro, Manufaktur- und eventuell sogar Labornutzungen strebt die immobilien-experten-ag. auch beim 26.000 Quadratmeter Mietfläche umfassenden OfficeLab-Campus an. Die Büromietflächen verteilen sich dort auf zwei fünfgeschossige Gebäudeteile, die bei einer großen Bandbreite möglicher Flächenzuschnitte und der Ausstattung mit Heiz- beziehungsweise Kühldeckelsegeln die Umsetzung moderner Arbeitsraumkonzepte erlauben.
Einen zusätzlichen Nachfrageimpuls für beide Vorhaben erwartet sich Lechner von der im Herbst anstehenden Eröffnung des Flughafens BER. Dessen Hauptterminal ist gerade mal eine Viertelstunde von Adlershof entfernt: „Mit dem Umzug des Flugbetriebes werden viele Unternehmen feststellen, dass Adlershof die erste Autobahnausfahrt auf dem Weg zwischen dem Flughafen und der Berliner Innenstadt ist. Der damit verbundene Zeit- und Kostenvorteil wird den Wert des Standortes noch einmal deutlich erhöhen.“ Darüber hinaus wird laut Einschätzung von Lechner auch die Tesla-Ansiedlung in Grünheide positive Strahlkraft auf den Südosten Berlins und die dortigen Unternehmensansiedlungen entwickeln.
BAUWERT plant direkt am S-Bahnhof Johannisthal
Ähnlich sieht das auch Dr. Bernd Schade von der BAUWERT Aktiengesellschaft, die demnächst im Norden von Adlershof ein 6,8 Hektar großes Filetstück direkt am künftigen S-Bahnhof Johannisthal bebauen wird. Unter dem Namen Square 1 soll auf dem Grundstück bis 2025 ein Campus mit sechs Bürogebäuden, einem Hotel mit Longstay-Apartments, kleinen Geschäften, Cafés, Restaurants und einer Kita entstehen. Insgesamt sind sieben Gebäude mit zusammen 135.000 Quadratmetern BGF geplant.
Besonderes Augenmerk richtet die Planung auf eine nachhaltige Bauweise und die anspruchsvolle Gestaltung der Außenbereiche im neuen Quartier. Die verwendeten Baustoffe sollen rückbau- und recycelbar sein und für den ressourcenschonenden Betrieb der Gebäude soll beispielsweise Grauwasser genutzt oder Strom über Fotovoltaikanlagen erzeugt werden; hierfür strebt die BAUWERT AG eine Zertifizierung nach den Kriterien der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen an. Zudem soll der Campus besonders grün werden und großzügige Dachterrassen sowie abwechslungsreich gestaltete Außenbereiche bieten. So wird es zum Beispiel unterschiedlich gestaltete und miteinander verbundene Innenhöfe zur öffentlichen Durchwegung und für sportliche Benutzer auch einen Activity-Pfad geben.
Für die bei der BAUWERT AG üblichen hochwertigen Ausbaustandards geht Vorstand Dr. Bernd Schade im SQUARE1 von einem Mietniveau von etwa 20 Euro je Quadratmeter aus. Er kann sich aber auch einen Verkauf an einen Selbstnutzer vorstellen. Es gebe zahlreiche Interessenten, die sich eine Ansiedlung an diesem von jeher innovativen Standort vorstellen könnten.
Die Nutzungsrechte wurden The Property Post zur Verfügung gestellt von RUECKERCONSULT GmbH, BAUWERT, Immobilien-experten ag.
Erstveröffentlichung: Pressemitteilung, Mai 2020