07.09.2021

Mehr fördern, statt nur zu fordern

Die politische Zukunft des Immobilienmarkts

Pepijn Morshuis, CEO, Trei Real Estate GmbH
Pepijn Morshuis

Als Projektentwickler werden wir regelmäßig mit der Forderung nach mehr bezahlbarem Wohnraum konfrontiert – doch um das zu realisieren, müssen die Weichen seitens der Politik jetzt richtig gestellt werden. Aus meiner Sicht gibt es drei essentielle Punkte, die dafür auf die politische Agenda der nächsten Bundesregierung gesetzt werden müssen.

Zum einen eine Kostenreduzierung, beispielsweise der Baukosten – hier verfolgt die FDP mit einem ‚Baukosten-TÜV‘, einer sinnvoll begrenzenden Umsetzung der EU-Richtlinien und einer Vereinfachung der Förderprogramme einen sinnvollen Ansatz.

Zum anderen gilt es, mehr Fläche zu schaffen – etwa durch das Bauen in die Höhe, statt in die Breite, wie es die Grünen vorschlagen. Allerdings müssen dafür die Bebauungspläne in den Städten entsprechend überarbeitet werden. Eine zusätzliche Option ist die Ausweisung von mehr Bauland – mit der Bedingung, dass die Infrastruktur zur Erschließung dieses Baulands entsprechend erweitert werden muss.

Zusätzlich muss mehr kommunales Wohnen ermöglicht werden. Ob durch eine Förderung der Wohnungsgesellschaften oder die vermehrte Nutzung eigener Immobilien durch den Bund – die Grünen verfolgen hier verschiedene, interessante Ansätze. Zusätzlich wollen sie, ähnlich wie FDP und CDU, verstärkt auf Wohngeld setzen.

All das ist viel sinnvoller, als ein bewusst hemmendes Eingreifen in den Marktmechanismus – wie es sich z.B. bei den Linken beobachten lässt: Von der Einführung eines Mietendeckels bis hin zu Enteignungen – das würde lediglich darin resultieren, dass Eigentum umverteilt und Kapital zerstört wird.
Aber auch die CDU, FDP und die Grünen setzen in ihren Wahlprogrammen auf Maßnahmen, die keine einzige neue Wohnung schaffen und stattdessen nur Geld kosten: Egal ob Grunderwerbsteuer, Abschreibungsmaßnahmen, oder die Vorschrift zur Verwendung bestimmter Materialien.

Fazit: Zwar gibt es in einigen Parteiprogrammen durchaus positive Punkte, aber alles in allem lässt sich daraus schließen, dass von der Politik noch immer mehr gefordert als gefördert wird.

Die Nutzungsrechte wurden The Property Post zur Verfügung gestellt von Trei Real Estate
Erstveröffentlichung: Immobilienmanager online, August 2021

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