17.06.2015

Immobiliennahes Triple Play

Erfolgsfaktor im Wettbewerb der Immobiliendienstleister

Dr. Jörg Rosdücher, Vorsitzender der Geschäftsführung, Geschäftsführer Personal, Recht und Real Estate Management, STRABAG Property and Facility Services GmbH
Dr. Jörg Rosdücher

Der Markt für Immobiliendienstleistungen ist überwiegend ein Verdrängungswettbewerb und daher auf absehbare Zeit weiter durch harten Preiswettbewerb und Margendruck gekennzeichnet. Hohe Wachstumsraten sehe ich für die Branche in den nächsten Jahren kaum. Deswegen bleiben Konsolidierung und Konzentration auf der Tagesordnung. Diese Marktbereinigung wird aber vor allem wenig spezialisierte und eher kleinere und mittlere Unternehmen treffen, die Großen der Branche werden davon eher profitieren. Größe allein wird aber nicht ausreichen.

Auch für die großen Anbieter ist Rentabilität in Zukunft nur noch über weitere Effizienzsteigerungen, Innovationen und vor allem größere Leistungstiefe darstellbar. Technisches und Infrastrukturelles Facility Management aus einer Hand werden zunehmend Standard. Die Zukunft gehört aber den großen Anbietern, die als Multidienstleister das immobiliennahe Triple Play beherrschen – also Technisches und Infrastrukturelles Facility Management sowie das Property Management aus einer Hand anbieten können – und das flächendeckend. Dafür gibt es eine sich verstärkende Nachfrage von institutionellen Immobilieninvestoren, zum Teil noch objektbezogen, zunehmend aber auch für ganze Portfolien.

Klar ist, das integrierte Angebote in punkto Preis und selbstverständlich auch bei der Qualität mit einer Einzelvergabe der Leistungen nicht nur mithalten, sondern dem Kunden Vorteile bringen müssen: Weniger Schnittstellen, höhere Transparenz und effektivere Zielerreichung, z.B. durch ergebnisorientierte Verträge und entsprechende leistungsbezogene Vergütung des Dienstleisters.

Dazu gehört Vertrauen in den Dienstleister, das sich diese freilich hart erarbeiten müssen. Es gilt die Dienstleistungsorganisation auf die gestiegenen qualitativen Anforderungen der Kunden weiter auszurichten und eine Atmosphäre für Innovation und individuelle Kundenlösungen zu schaffen und dabei eine Balance aus Qualität, Preis und Herstellkosten herbeizuführen.

Mit der Abkehr von starren Leistungskatalogen hin zu Ergebnis- und Budgetorientierten Vertragsmodellen für intergierte Dienstleistungen wäre endlich auch eine Abkehr vom reinen Preiswettbewerb hin zum Bestbieterprinzip gelungen.

Die Nutzungsrechte wurden The Property Post zur Verfügung gestellt von STRABAG Property and Facility Services GmbH
Erstveröffentlichung: The Property Post, Juni 2015