Positive Nachrichten für Wohnungssuchende
Es gibt auch positive Nachrichten für Wohnungssuchende: Günstiges Bauen ist möglich und wird in naher Zukunft auch vermehrt praktiziert werden. Standardisierte Fertigstellungen und modulare Bauweisen stecken in Deutschland zwar immer noch in den Kinderschuhen, doch der Lernprozess hin zu einer besseren Kostenoptimierung ist bereits spürbar. Das zeigt der Trend zu effizienteren Grundrissen, der die Flächenausnutzung verbessert und die Quadratmeterzahlen schrumpfen lässt. Hinzu kommt, wer heute oder in naher Zukunft den Kauf einer Wohnung erwägt, wird mit Blick auf seine Vermögensbildung von nachhaltig steigenden Wohnungspreisen in Berlin profitieren. Denn die Zuwanderung bleibt hoch und der Neubau ist konstant zu niedrig.
Eine Trendwende ist dabei leider nicht in Sicht. Im Gegenteil: Nach der aktuellen Projektentwicklerstudie von bulwiengesa ist das Neubauvolumen von Wohnungen in Berlin rückläufig – um rund drei Prozent im Vergleich zum vergangenen Jahr. Zugleich wächst der Neubau von Büros überdurchschnittlich stark um 26 Prozent. Diese Entwicklung hat mehrere Ursachen. Zum einen ist der Bau von Büros dank fehlender Flächen und steigender Mietpreise inzwischen genauso lukrativ wie der von Wohnungen. Zum anderen ist es aufgrund der vielfältigen Reglementierungen des Wohnungsbaus derzeit deutlich leichter Büros zu bauen als ebenso dringend erforderliche Wohnungen.
Wichtig in dieser Situation wären die Aktivierung von Brachflächen, Schließung von Baulücken, Nachverdichtung und effizientere Nutzung von Bestandsflächen, zum Beispiel durch Dachaufstockungen. Viele Potenziale bleiben jedoch ungenutzt, weil Personal in den Ämtern fehlt und die Politik Auseinandersetzungen mit Anwohnern scheut. Die derzeitig häufige Verzögerung von Bauvorhaben ist angesichts des Mangels an Wohnungen in Berlin jedoch mittel- und langfristig keine Option. Jedenfalls nicht, wenn man das Wohl der Berliner im Auge hat.
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Erstveröffentlichung: Exclusiv Immobilien in Berlin, Juni 2018