Wirtschaftskrise als Nachfragetreiber

Klaus Busch, Geschäftsführer der auf Immobilienleasing spezialisierten CoRE Solutions blickt optimistisch auf 2025. Die Wirtschaftskrise ist herausfordernd für viele Unternehmen in Deutschland. Das führt dazu, dass sie nach Wegen suchen, Kapital aus Firmenimmobilien freizusetzen. Warum die Immobilien selbst und ihre Lage und Nutzung eine eher untergeordnete Rolle spielen erklärt Klaus Busch im Interview.

The Property Post: Herr Busch, mit welchen Erwartungen blickt die CoRE Solutions auf 2025?
Klaus Busch: Aktuell verfügen wir über eine recht vielversprechende Pipeline von Gewerbe- und Sozialimmobilien, für die wir Immobilienleasing-Anfragen haben. Die Projektvolumina beginnen bei ca. 10 Mio. Euro und reichen bis in den dreistelligen Mio.-EUR-Bereich.
Wenn es uns gelingt, hiervon und von ggf. weiteren interessanten Neugeschäftsanfragen, die uns erreichen, einen signifikanten Teil umzusetzen, dann könnte das ein sehr arbeitsreiches und wirtschaftlich erfolgreiches Jahr für uns werden.
Kritischer Erfolgsfaktor hierfür ist neben unserer Erfahrung, Kreativität und Arbeitskraft vor allem die Bereitschaft der Banken und ggf. einzubindender Nachrangkapitalgeber diese Projekte mit guten Konditionen langfristig zu finanzieren.

TPP: Wie ist es um die Finanzierungsbereitschaft der Banken bestellt?
KB: Die Bereitschaft der Kapitalgeber, unsere Objektgesellschaften langfristig im Rahmen unseres Immobilienleasing-Geschäftes zu finanzieren, hängt nach unseren aktuellen Erfahrungen vor allem von der Qualität der Leasingkunden ab. Die wesentlichen Kriterien, die unsere Kunden erfüllen sollten, sind eine gute bis sehr gute Bonität sowie ein nachhaltiges Geschäftsmodell, das u.a. auch durch positive Planzahlen zu belegen ist. Der Blick auf die Immobilie (Lage, Nutzung) ist zwar auch wichtig, insgesamt im Vergleich zur Leasingnehmer-Bonität aber nachgelagert.

TPP: Führt die aktuelle Wirtschaftskrise dazu, dass mehr Unternehmen mit Kapitalbedarf bei Ihnen anfragen?
KB: Ja, die Wirtschaftskrise ist für die außerbilanziellen und steueroptimierenden Finanzierungsstrukturen (nach HGB), die wir unseren Kunden anbieten tatsächlich ein Nachfragetreiber. Die für die meisten Unternehmen sehr herausfordernden Marktbedingungen in Kombination mit wieder zurückgekehrten Finanzierungszinsen führen dazu, dass viele Unternehmen sich wieder intensiv mit den bilanziellen und GuV-mäßigen Auswirkungen zu tätigender Großinvestitionen auseinandersetzen. Wir können hier in vielen Bereichen mit unseren objektgesellschaftsbasierten Finanzierungs-Strukturen und unserem großen Netzwerk handlungsfähiger Kapitalgeber punkten. Auch für uns ist übrigens interessant, dass der größere Teil der Projekte, mit denen wir uns gerade intensiv auseinandersetzen, Neubau-Immobilien betrifft.

TPP: Pflegeimmobilien machen einen größeren Teil Ihres Portfolios aus. Erwarten Sie in diesem Bereich 2025 Neugeschäft?
KB: Auch hierzu ein klares „ja". Sozialimmobilien wickeln wir über unsere Tochtergesellschaft, die CHC Holding, ab. Wir sehen insbesondere im Bereich des Betreuten Wohnens, aber auch im Pflegebereich eine immense Nachfrage nach adäquater Unterbringung. Zu der aufgrund der demografischen Entwicklung ohnehin stetig steigenden Nachfrage in diesem Bereich kommt auch immer mehr das Problem, dass existierende Einrichtungen einen teils erheblichen Modernisierungs-/ Sanierungsstau aufweisen. Viele Träger sind gleichzeitig weder know-how-mäßig noch finanziell in der Lage die notwendigen Investitionen tätigen zu können. Wir gehen aktuell davon aus, dass wir in unserer Leasingnische in diesem Jahr sicherlich das eine oder andere interessante Pflege- und Betreutes Wohn-Projekt zur Umsetzung bringen werden. Auch im Sozialbereich gilt, was für die Gewerbeimmobilien gilt: Eine gewisse Mindestbonität des Leasingnehmers ist für die erfolgreiche Umsetzung einer Leasingfinanzierung unerlässlich.

TPP: Vielen Dank für das Gespräch!

Die Nutzungsrechte wurden The Property Post zur Verfügung gestellt von CoRE Solutions
Erstveröffentlichung: The Property Post, Februar 2025