Die GRR Group hat insgesamt fünf Einzelhandelsimmobilienfonds aufgelegt und managt aktuell Assets mit einem Volumen von rund zwei Milliarden Euro. Welche Investitionen, neue Fondsinitiativen und ESG-Maßnahmen das Haus im Jahr 2023 plant, erläutert Martin Führlein, Mitglied des Vorstands der GRR Group, im Interview mit The Property Post.
Welche Pläne hat die GRR für 2023?
Wir planen für 2023 zunächst den vollständigen Vertrieb unseres GRR Future Retail Properties 1, unseres ersten Spezial-AIF, der nach Art. 8 OffenlegungsVO qualifiziert. Daneben stehen die weiteren Ankäufe für unseren GRR German Retail Fund No.4 auf der Agenda. Parallel dazu arbeiten wir an mehreren großen Asset Management Projekten, die alle auch stark auf das Thema ESG ausgerichtet sind – so etwa die Ausstattung unserer Dächer mit PV-Anlagen und die Errichtung einer E-Ladeinfrastruktur auf den Parkplätzen unserer Objekte. Konzeptionell entwickeln wir derzeit zwei weitere Fondskonzepte, von denen zumindest eines im kommenden Jahr vertriebsreif sein soll.
Die GRR Group hat jüngst einen Artikel-8-Fonds lanciert. Welches sind die wichtigsten Ansatzpunkte, um Einzelhandelsimmobilien nachhaltig zu machen?
In unserem GRR Future Retail Properties 1 verfolgen wir im Schwerpunkt ökologische Ziele. Bei Handelsimmobilien sind da insbesondere PV-Anlagen und die Ladeinfrastruktur zu nennen, die auch ökonomisch für unsere Investoren interessant sind. Weitere, wenn auch technisch komplexe Möglichkeiten, sind die Heizungs- und Lüftungsanlagen und die Gebäudedämmung. Solche der Nachhaltigkeit dienenden Aufwertungen setzen wir regelmäßig im Rahmen größerer Instandhaltungsmaßnahmen um, wenn alte Technik getauscht werden muss, oder wenn sie aufgrund von Erweiterungsmaßnahmen technisch nicht mehr ausreicht.
Sie haben schon viele Fonds mit der INTREAL aufgelegt. An welcher Stelle entlastet Sie die Service-KVG am meisten?
Als ehemaliger Rechtsanwalt und Steuerberater im Bereich Aufsichtsrecht und Investmentbesteuerung kann im Rückblick auf die letzten 10 Jahre feststellen, dass beide Bereiche unglaublich fordernd und umfänglich geworden sind. Auch als Unternehmen mit fünf aufgelegten Fonds und Assets under Management mit einem Volumen von zwei Milliarden Euro wäre es für uns wirtschaftlich nicht sinnvoll, diese Bereiche selbst abzudecken. Gleiches gilt in Hinblick auf die verschiedenen Reportings, die institutionelle Investoren benötigen. Ebenso sind hier die neuen ESG-Reportingpflichten zu nennen. Die Entlastung von diesen Aufgaben hilft uns, uns auf unsere Kernaufgaben und -kompetenzen, das Management von Nahversorgungsimmobilien, zu konzentrieren. Dazu hilft uns im Umgang mit der IntReal sehr, dass wir seit Auflage unseres ersten Fonds im Jahr 2012 bei der IntReal in Hamburg mit demselben Team zusammenarbeiten dürfen. „Unser“ Thema Basic Retail ist somit unseren Ansprechpartnern bei der KVG bereits sehr gut vertraut.
Vielen Dank für das Gespräch.
Die Nutzungsrechte wurden The Property Post zur Verfügung gestellt von GRR Group
Erstveröffentlichung: TPP, Dezember 2022