Ein Blick auf 10 Jahre DIEAG: Im Gespräch mit den Vorständen Robert Sprajcar und Thomas Mohr
Die Immobilienbranche befindet sich im Wandel – von der Digitalisierung über nachhaltige Bauweisen bis hin zu neuen Planungsmodellen. Ein Unternehmen, das diesen Wandel aktiv mitgestaltet, ist die DIEAG. Im Gespräch mit den Vorständen Robert Sprajcar und Thomas Mohr werfen wir einen Blick auf die Entwicklung des Unternehmens, die aktuellen Herausforderungen der Branche und wie das Unternehmen Zukunft mitgestaltet.
The Property Post (TPP): Wie hat die DIEAG vor zehn Jahren angefangen und mit welchen Herausforderungen waren Sie konfrontiert?
Thomas Mohr: Wie so oft war die erste Frage: Wie finanzieren wir uns? Wir haben uns damals bewusst entschieden, das Unternehmen aus eigener Kraft zu finanzieren. Neben der finanziellen Strategie ging es darum, ein starkes Fundament mit den richtigen Partnern zu schaffen. Nach einer intensiven Planungsphase haben wir uns für eine enge Zusammenarbeit mit dem Projektpartner Züblin entschieden.
TPP: Was macht das Partnerschaftsmodell so besonders?
Robert Sprajcar: Ich habe als Baurechtsanwalt viele Projekte begleitet und oft gesehen, was schieflaufen kann. Deshalb wollten wir es von Beginn an anders machen: Statt einer klassischen Vergabe, bei der der Baupartner erst spät einbezogen wird, haben wir Züblin vom ersten Tag an in die Planung integriert. Durch diesen iterativen Prozess entstand eine fundierte, durchdachte Planung, für die Züblin auch die Planungsverantwortung übernehmen konnte. Das sorgt für Kostensicherheit und verhindert typische Probleme wie Nachträge oder Verzögerungen.
Thomas Mohr: Effizienz ist für uns mehr als reine Kostenersparnis – es geht um den gesamten Lebenszyklus einer Immobilie. Durch strategische und vertrauensvolle Partnerschaften reduzieren wir nicht nur Transaktionskosten, sondern schaffen auch langfristig stabile und belastbare Kooperationen. Ein entscheidender Faktor ist hier der „Total Cost of Ownership“-Ansatz, mit dem wir sämtliche Kosten über die gesamte Nutzungsdauer hinweg optimieren.
TPP: Ein wesentliches Merkmal ist auch der direkte Austausch mit Behörden und politischen Akteuren. Wie gehen Sie das an?
Robert Sprajcar: Kommunikation mit Politik und Verwaltung ist ein zentraler Bestandteil unserer Arbeit. Statt externe Begleitung einzusetzen, kümmern wir uns persönlich darum, unsere Projekte und Visionen zu vermitteln. Wir haben ein starkes Netzwerk aufgebaut und setzen auf langfristige Vertrauensbildung. Wenn man das, was man verspricht, auch hält, dann entsteht nachhaltige Zusammenarbeit.
TPP: Ihre Innovationskraft zeigt sich insbesondere in der digitalen Planung. Wie funktioniert das?
Thomas Mohr: Wir haben früh erkannt, dass digitale Planungsmethoden enorme Potenziale bieten. Bereits vor acht Jahren haben wir begonnen, mit Spezialisten eine Software zu entwickeln, die komplette Bauplanungen in Minuten ermöglicht. Mithilfe künstlicher Intelligenz werden verschiedene Planungsoptionen analysiert und optimiert – inklusive Grundrissverteilung, Statik und technischer Gebäudeausrüstung. Dadurch können wir schneller und effizienter planen als mit herkömmlichen Methoden.
Robert Sprajcar: Genau. Wir nutzen diese Technologie für unsere eigenen Projekte, weil sie es uns erlaubt, die Baukosten zu senken und trotzdem hohe Qualitätsstandards zu halten. Gerade im Wohnungsbau, wo wir uns künftig verstärkt engagieren wollen, ist das ein enormer Vorteil.
TPP: Wie blickt die DIEAG in die Zukunft?
Thomas Mohr: Wir wollen weiter wachsen – nicht nur in Berlin und Brandenburg, sondern auch über die deutschen Grenzen hinaus. Die Internationalisierung ist für uns ein logischer nächster Schritt. Wir sprechen bereits mit internationalen Investoren und wollen unser Know-how auch in anderen Märkten einbringen.
Robert Sprajcar: Unsere Vision bleibt dabei klar: Wir entwickeln Projekte, die echte Antworten auf die Herausforderungen der Zukunft bieten – sei es durch innovative Planungsmethoden, nachhaltige Bauweisen oder strategische Partnerschaften. Wir sind bereit für die nächsten zehn Jahre.
Die Nutzungsrechte wurden The Property Post zur Verfügung gestellt von DIEAG
Erstveröffentlichung: BerlinBoxx vom April 2025