25.10.2016

Gekommen, um zu bleiben

Wohnungsprojektentwicklung in Berlin

Alexander Happ, Geschäftsführer Property Development Deutschland, BUWOG Group
Alexander Happ

Die BUWOG Group entwickelt derzeit an mehreren Standorten innerhalb Berlins Neubauprojekte, bis hin zu kompletten Stadtquartieren. Warum ist Berlin für Sie interessant und wie schätzen Sie die Perspektiven ein?

Alexander Happ: Eine einfache Antwort? Diese Stadt hat Potenzial und das zeigt sie täglich. Freiräume, Entwicklungsperspektiven und Wachstum. Berlins Einwohnerzahl wächst seit 2005 ununterbrochen, und das mit einer immer stärkeren Dynamik. Allein in den vergangenen vier Jahren stieg die Einwohnerzahl um jährlich mehr als 40.000 Einwohner, der Brutto-Zuzug wird zukünftig sogar bei 80.000 bis 120.000 Menschen pro Jahr liegen. Das ist aktuell der dominierende Einflussfaktor für die Entwicklungen am Berliner Wohnimmobilienmarkt – und wird es auch auf absehbare Zeit bleiben. Die daraus resultierende Nachfrage wird den Berliner Markt noch auf Jahre hinaus stimulieren. Ein wichtiger Aspekt dabei: Unter den Zuzüglern sind zunehmend gut verdienende Berufstätige, sodass auch deren Budgets für die Miete oder den Erwerb von Wohneigentum marktfähig sind. Wir sind von der „Hauptstadtstory“ überzeugt und deshalb konzentrieren wir uns bei unseren Projektentwicklungen auf Wien und Berlin. Gerade Berlin verfügt mit seiner Kreativszene, seinen zahlreichen Start-ups und der mittlerweile daraus hervorgegangenen florierenden New Economy über ein Standortmerkmal, das diese pulsierende Metropole zu einem der aktuellen Hot Spots Europas macht.


Für welche Zielgruppen bauen Sie in Berlin?

Alexander Happ: Im Fokus der BUWOG Group steht derzeit der Eigennutzer, wobei der Anteil der Käufer, die eine Eigentumswohnung als Kapitalanlage erwerben, weiter stetig ansteigt. Generell macht es aus unserer Sicht heute keinen grundlegenden Unterschied, ob wir für Mieter oder Anleger bauen, denn auch Anleger sollten nur dort kaufen, wo Mieter und Selbstnutzer gern wohnen. Darüber hinaus sind uns natürlich auch institutionelle Investoren willkommen, die sich für Wohnimmobilieninvestments interessieren und ihr Berliner Portfolio ausbauen möchten. Was die künftigen Nutzer unserer Wohnungen angeht, achten wir darauf, dass unsere Projekte der Vielfalt Berlins und der Menschen in dieser Stadt gerecht werden. Wir konzipieren die einzelnen Bauvorhaben so, dass wir jeweils unterschiedliche Wohnkonzepte, Grundrisse und Wohnungsgrößen nebeneinander anbieten können und damit Raum für unterschiedliche Lebenssituationen bieten – für Singles und Paare ebenso wie für Familien. So bauen wir kompakte Smartstudios, flexible Comfort Studios, aber eben auch Haus-in-Haus-Konzepte und sogenannte City Houses wie in unseren Projekten Gervin & Wilmers und May & Nielsen sowie Reihenhäuser und Penthouses zum Beispiel in unserem größten Wohnquartier 52° Nord in Berlin-Grünau.


Und welche Lagen kommen für Sie infrage?

Alexander Happ: Projektentwicklung heißt auch, Potenziallagen etablierten Lagen vorzuziehen. Unser Fokus ist darauf ausgerichtet, solche Lagen zu erkennen und dafür marktgerechte Angebote zu entwickeln. Das kann eine städtebauliche Lösung im Sinne eines ganzen Stadtquartiers sein, aber auch eine „Stadtreparatur“, mit der wir Baulücken schließen, Brachen zu neuem Leben erwecken oder Kiezstrukturen stärken. Dabei unterteilen wir Berlin nicht primär in Lagen innerhalb und außerhalb des S-Bahn-Rings, denn diese Differenzierung bildet nicht die Entwicklungen ab, die wir für die Zukunft erwarten. Wenn die Rahmenbedingungen stimmen, sind Berliner Wohnlagen entlang der Entwicklungsachsen der Stadt sowohl innerhalb des S-Bahn-Rings als auch außerhalb gefragt.

Und an welchen Standorten bauen Sie konkret?

Alexander Happ: Wir sprechen von der Süd-Ost-Achse Berlins. Wenn Sie von Schönefeld oder Treptow-Köpenick in Richtung Alexanderplatz fahren, sehen Sie eine Vielzahl sich neu definierender, urbaner Lagen mit einem ungeheuren Zuzugspotenzial. Das Wissenschaftszentrum Adlershof oder die Entwicklung der Media Spree geben dafür wesentliche Impulse. In diesen Lagen investiert die BUWOG Group. Auch die klassischen Lagen in Berlin-Mitte, Prenzlauer Berg oder Charlottenburg-Wilmersdorf bleiben für uns interessant. Im neuen Trendbezirk Lichtenberg sind wir mit einem Projekt von über 200 Wohnungen zurzeit einer der prägenden Entwickler und in Weißensee bauen wir im zuzugsstarken Ortsteil des Bezirks Pankow. Wir sind gekommen, um zu bleiben und diese Stadt mitzugestalten, wir leben Berlin.

Die Nutzungsrechte wurden The Property Post zur Verfügung gestellt von BUWOG Group
Erstveröffentlichung: Immobilien Manager Extra Projektentwicklungen, November 2015