28.06.2022

ESG nur mit Digitalisierung

Chancen für ältere Gewerbeobjekte

Julia Steinmetz, Geschäftsführerin, Apleona Real Estate GmbH
Julia Steinmetz

Ältere Gewerbeimmobilien verbrauchen häufig zu viel Energie und schleudern zu viel CO2 in die Luft. Ihre ESG-taugliche Optimierung erscheint oft als Herkulesaufgabe, zumal unter Renditegesichtspunkten. Tatsächlich braucht es vor allem Knowhow und Intelligenz, und dann erst Geld. Im Interview erläutert Julia Steinmetz die beiden Grundvoraussetzungen einer gelungenen Anpassung alter Häuser an neue Maßstäbe.


TPP: Insbesondere im Bestand ist die ESG-Konformität für viele Eigentümer und Manager bislang eine sehr große Herausforderung. Was empfehlen Sie aus der Sicht der Property Managerin?
 
Julia Steinmetz: Ich empfehle, die Bestände erst einmal genau zu analysieren. Oft weisen Immobilien im Betrieb sehr hohe CO2-Einsparpotenziale auf, die sich mit geringen investiven Mitteln heben lassen. Erst wenn klar ist, dass diese Einsparungen nicht ausreichen, sollten Bestandshalter Schritt für Schritt und sorgfältig geplant bauliche und technische Maßnahmen einleiten. ESG muss kein Renditekiller sein.

TPP: Welche Rolle spielt dabei die Digitalisierung?

Julia Steinmetz: Datenerfassung und -bearbeitung, Reporting, die Steuerung technischer Anlagen lassen sich sinnvoll nur digital bewältigen. Letztlich geht es aber nicht nur um ESG-Konformität, sondern um alle relevanten Prozesse. Die Anforderungen institutioneller Investoren und der Finanzdienstleistungsaufsicht lassen sich nur mit datenbasierten, intelligent aufgesetzten und verbindlichen Prozessen erfüllen. Wichtig ist, dass entsprechende Tools auch in der Praxis zuverlässig funktionieren und für alle Beteiligten handhabbar bleiben.

 

Die Nutzungsrechte wurden The Property Post zur Verfügung gestellt von The Property Post
Erstveröffentlichung: The Property Post, Juni 2022

Konversation wird geladen