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Sozialverträgliche Mieten und Renditen müssen kein Widerspruch sein.
Dominik Barton, CEO der Barton Group, im Gespräch mit dem Magazin Immobilien Aktuell über Mieterzufriedenheit, Rendite, CSR und das Geschäftsmodell der Barton Group.
Frage: In welche Assetklassen investiert die Barton Group?
Dominik Barton (DB): Unser Anlageziel sind reine Wohnhäuser, gemischt genutzte Wohn- und Geschäftshäuser sowie Microliving. Neben Projektentwicklungen und Neubauten bevorzugen wir Objekte mit Wertsteigerungspotenzial durch Verbesserung der Gebäudesubstanz und durch die Optimierung der Vermietungssituation. Daran wird sich in Zukunft erst einmal nichts ändern. Auch wenn sich viele immer noch auf die Assetklasse Wohnen stürzen, heißt das nicht, dass es plötzlich alle können. Wir bleiben bei dem, womit wir seit vielen Jahren Erfahrung haben.
Frage: Aufgrund der anhaltenden Wohungsknappheit in den Metropolen und den seit Jahren steigenden Mieten ist eine Diskussion über die gesellschaftliche Verantwortung von Immobilienunternehmen entfacht. Wie geht die Barton Group mit dem Thema Corporate Social Responsibility (CSR) um?
DB: Meine These ist ‚Sozialverträgliche Mieten und Rendite sind kein Widerspruch‘. Es kommt darauf an, eine ausgewogene Balance zwischen Rendite und sozialverträglichem Handeln zu schaffen. Uns als Familienunternehmen ist es wichtig, dass unsere Mieter in einem Umfeld wohnen sollen, in dem sie zufrieden sind. Eine bezahlbare Miete trägt dazu bei. Deshalb kaufen wir Immobilien wie beispielsweise in Dormagen, wo wir unterhalb des Mietpreisspiegels agieren. Upside-Potential nutzen wir grundsätzlich nur im Rahmen der Wohnungsmodernisierung, also bei Fluktuation. Wir bewegen uns dabei immer innerhalb des Mietspiegels. Ich verwende gerne das Beispiel der Oma O., die seit Jahrzehnten bei uns in einem der Objekte wohnt, hier muss z. B. nicht zwingend auf den letzten Cent optimiert werden. Das ist auch nicht im Sinne unserer Anleger. Wenn wir ein homogenes Immobilienportfolio aussteuern wollen, brauchen wir eine hohe Mieterzufriedenheit.
Frage: Fressen dann nicht die hohen Immobilienkaufpreise die Rendite auf?
DB: Nein, denn wir gehen diese aus unserer Sicht überteuerten Kaufpreise nicht mit. Das hat zur Folge, dass die Investmentscheidungen fast nie für A-Städte fallen, sondern für B- und C-Städte. Schwarzenbek bei Hamburg, Weilerswist, das liegt zwischen Köln und Bonn, und eben Dormagen. Aber keine Regel ohne Ausnahmen. Wir haben auch ein Wohn- und Geschäftshaus in Köln gegenüber dem Uni-Center im Bestand. Dieses Objekt haben wir durch einen neuen Gewerbemieter gedreht. Im unteren Bereich war Kleingewerbe wie beispielweise ein Teppichhändler. Die kurzfristigen Gewerbemietverträge haben wir bei Ablauf nicht mehr verlängert und einen langfristigen Mietvertrag mit ALDI SÜD geschlossen. Das Gebäude teilt sich in 17 Gewerbeeinheiten und 69 Wohneinheiten auf. In dem Objekt befinden sich möblierte und unmöblierte Wohnungen.
Frage: Investiert die Barton Group deutschlandweit in Wohnimmobilien?
DB: Prinzipiell investieren wir deutschlandweit, in Niedersachsen, Hessen oder Sachsen, im Süden Deutschlands in Landshut bis in den Norden nach Itzehoe.
Frage: Haben sich die Wohnbedürfnisse in den letzten 15 Jahren verändert?
DB: Aus unserer Sicht gibt es einen Trend, der in allen Städten zu sehen ist: Es braucht in den Wohnungen immer die Möglichkeit, dass Wohngemeinschaften einziehen können. Diese suchen nicht nur Studenten, sondern auch Berufseinsteiger. Zudem sehen wir eine verstärkte Nachfrage nach Micro- und Smartliving. Dahinter verbirgt sich möbliertes Wohnen, meist für Young Professionals und Pendler. Aus diesem Grund haben wir 2018 für unseren offenen Immobilien Spezial-AIF‚ PIER Wohnen Deutschland‘ (PWD) eine Microliving-Anlage in Frankfurt am Main sowie Anfang 2020 in Düsseldorf erworben. Das funktioniert in den klassischen B-Städten eher nicht. Da machen wir nur bei Universitätsstädten eine Ausnahme. So wie Kassel beispielsweise.
Der Originalbeitrag ist hier erschienen: www.immobilien-aktuell-magazin.de/topics/rendite-mieterzufriedenheit-schoenes-paar/
Die Nutzungsrechte wurden The Property Post zur Verfügung gestellt von IMMOBILIEN AKTUELL, Barton Group
Erstveröffentlichung: IMMOBILIEN AKTUELL / IVETTE WAGNER, 17.10.2019