Wie Metroplan für Industrieunternehmen die passenden Plätze findet
Im Interview mit The Property Post stellt Geschäftsführer Manuel Schrapers Metroplan vor und erläutert u. a., welche Bedeutung die richtige Standortwahl für Industrieunternehmen hat und was die größten Herausforderungen bei Life Science, Produktion oder auch Formel-1-Strecken sind.
The Property Post (TPP): Metroplan ist ein technisches Beratungs- und Planungsunternehmen, dass Lösungen für Produktions-, Logistik- und Unternehmensstandorte realisiert. Was bedeutet das eigentlich?
Dr. Manuel Schrapers (M.S.): Wir sehen Immobilien als Betriebsmittel an und stehen unseren Kunden als Berater zur Seite, um den richtigen Standort zu finden, ihre Industrie- oder Logistikimmobilien neu zu planen und passend auszustatten oder auch zu revitalisieren. Bis zur Übergabe des fertigen Objektes halten wir die Fäden in der Hand – sowohl im Inland als auch im Ausland.
Zu unseren Kunden zählen Mittelständler wie der Spezialist für Schwimmbad- und Großküchen-Hygiene Witty aus Bayern, aber auch weltweit agierende Unternehmen wie die Diehl Gruppe, Continental oder Fressnapf. Die Anforderungen sind sehr unterschiedlich, aber unser Team aus Ingenieuren, Architekten und Planern haben einen breiten Erfahrungshorizont und bringen die Anforderungen der Kunden mit den Realisierungsmöglichkeiten der jeweiligen Standorte zusammen.
Zudem bieten wir auch eine Technische Due Diligence an und schaffen Entscheidungsgrundlagen, wenn ein Objektankauf ansteht. Denn bei Industrieimmobilien gibt es sehr spezifische Anforderungen, für die ein Detailblick benötigt wird. Gleiches gilt für Nachhaltigkeitsanforderungen und der energetischen Optimierung.
TPP: Welche Bedeutung hat die richtige Standortwahl?
M.S.: Die Standortwahl ist essentiell und muss sehr gut durchdacht sein, um für die Umgebung und das Unternehmen einen langfristigen Mehrwert zu schaffen. Viele unserer Kunden treten an uns heran, weil sie beispielsweise ihre Produktion an einem strategisch sinnvollen Ort erweitern möchten. Das kann in Deutschland, in Europa, aber auch in den USA sein. Hierfür haben wir eine umfassende Datenbank, die gefüllt ist mit Informationen zu Lohnkosten, Qualifizierung potenzieller Arbeitnehmer, Förderungen sowie wirtschaftlicher und infrastruktureller Rahmenbedingungen. Ebenfalls wichtig sind die Kennziffern zu Energiekosten und Genehmigungsprozessen. In einem strukturierten Prozesse gleichen wir diese Informationen mit den Anforderungen des Kunden ab, organisieren Besichtigungsreisen und Gespräche mit den Kommunen.
So begleiten wir aktuell einen neuen Produktionsstandort von Diehl Controls im rumänischen Brasov. Die Standortauswahl und Planung der Anlagen sind abgeschlossen, derzeit läuft die Realisierungsphase und wir arbeiten eng mit einem rumänischen Projektentwickler zusammen.
TPP: Welche Bedeutung hat ihre Standortanalyse für Industrieunternehmen für die Immobilienwirtschaft?
M.S.: Das beste Beispiel ist die Ansiedlung eines Halbleiterwerks von Intel in Magdeburg. Seit Bekanntgabe des neuen Standorts erlebt der dortige Immobilienmarkt einen regelrechten Boom. Daher sollten Projektentwickler oder Ankäufer bei der Identifizierung von geeigneten Standorten auch immer im Blick haben, für welche Branchen und Unternehmen ist der Standort potenziell von Interesse.
TPP: Was sind die größten Herausforderungen bei Life Science, Produktion oder auch Formel-1-Strecken?
M.S.: Das sind jetzt drei sehr verschiedene Bereiche: Während Life Science und Produktion bzw. Industrieimmobilien eher zu unseren Standards gehören, ist die Formel-1-Strecke in Saudi-Arabien ein spannender Sonderfall. Hier begleiten wir die TGA-Planung der Strecke und der angrenzenden Gebäude.
Bei der Umsetzung von Life-Science-Anforderungen kommt es sehr darauf an, wie die Mischung aus Produktion, Labor und Büro ist und ob sich diese zukünftigen Anforderungen anpassen müssen. Häufig gibt es auch besondere Sicherheitssysteme und Zugangsbeschränken. Es muss ein guter Kompromiss zwischen Traglast der Decken, Höhe der Räume, Zugang und Transportmöglichkeiten über Schwerlast-Fahrstühle sowie den Anforderungen eines normalen Büros und von Laboren) gefunden werden.
Hier wie auch bei den klassischen Produktionsimmobilien liegt die Herausforderung darin die genauen Anforderungen des Kunden herauszufinden bzw. gemeinsam festzulegen und darauf aufbauend dann ein Objekt zu entwickeln oder zu finden.
TPP: Wie sehen Sie ihre weitere Entwicklung? Woher kommt die größte Nachfrage?
M.S.: Wir haben jüngst eine Tochterfirma gegründet. In der Metroplan Construction Management entwickeln wir sowohl unsere Bau-, Planungs- als auch Realisierungskapazitäten weiter, hierdurch werden unsere Geschäftsfelder Fabrikplanung, Logistikplanung und Bauplanung als die wesentlichen Säulen der Unternehmensstrategie gestärkt. Entsprechend werden wir in diesem Jahr auch die 20-Millionen-Euro-Umsatzgrenze für Metroplan knacken und rechnen mit einem weiteren dynamischen Wachstum. Die Nachfrage kommt aus allen Branchen, aber besonders bei Life Science, der Verteidigungsindustrie und dem klassischen Anlagenbau haben wir viele Projekte.
Die Nutzungsrechte wurden The Property Post zur Verfügung gestellt von Metroplan Eastern Europe GmbH
Erstveröffentlichung: The Property Post, September 2023