Die erste „richtige“ MIPIM seit 2019
Herr Köppel, wie ist die Stimmung auf der MIPIM 2022?
Es ist ja die erste „richtige“ MIPIM seit 2019. Insgesamt fühlt es sich beinahe wieder so an wie vor Corona. Ich nehme die Stimmung insgesamt als sehr gut wahr, wenn man die weltpolitische Situation einmal ausblendet. Das zeigt sich auch in der Anzahl der Kunden und Partner, die hier sind. Auch wir als BF-Gruppe sind mit sieben Mitarbeitern auf der Messe vertreten. Man spürt, dass sich die Teilnehmer über die persönlichen Kontakte freuen. Für die deutschen Besucher ist die Aufhebung der Maskenpflicht, die ausgerechnet am Tag vor der Messe erfolgte, etwas gewöhnungsbedürftig. Aber ich bin in diesem Punkt vorsichtig optimistisch.
Wen haben Sie in Cannes getroffen?
Wir treffen hier vor allem Projektentwickler und Banken. Wir sehen uns in der Rolle des Debt Advisors als Schnittstelle zwischen beiden Seiten. Die Investoren, mit denen wir über unsere hauseigenen Fondsvehikel sprechen, sind auf der Messe eher nicht vertreten.
Worüber sprechen Sie in Cannes?
Auf der MIPIM geht es vor allem darum, Projektansätze bzw. neue Ideen im Gespräch zu entwickeln und zu diskutieren. Nach der Messe zeigt sich dann, wo wir Fäden wiederaufnehmen können und was wir davon realisieren können.
Ein Vorteil der Messe ist, dass wir von den Projektentwicklern oft früh Informationen zu geplanten Projekten bekommen. Je früher wir über anstehende Finanzierungen Bescheid wissen, desto besser können wir entscheiden, über welchen Weg wir Kapital organisieren können. Das kann die Vermittlung einer Bankfinanzierung sein, es kann aber auch eine Finanzierung aus einem unserer Debt Funds oder die Direktplatzierung via Schuldscheindarlehen sein.
Was hat die BF.capital 2022 noch geplant?
Wir wollen unsere offenen Commitments für unsere Real Estate Debt Funds abarbeiten – das heißt, das Kapital soll bei den Investoren vollständig abgerufen und investiert werden. Gleichzeitig wollen wir aber auch weitere Kapitalzusagen einwerben. Außerdem denken wir auch über neue Produktideen nach. Wir wollen in diesem Jahr der Marke von einer Milliarde Euro Assets under Management deutlich näher kommen. Zudem wollen wir unsere Strukturen weiter ausbauen und so die Voraussetzungen für eine weitere Skalierbarkeit unseres Real Estate Debt Geschäfts schaffen. Wir glauben nach wie vor, dass der Assetklasse ein weiteres starkes Wachstum bevorsteht. Die Nachfrage vonseiten institutioneller Investoren ist ungebrochen hoch.
Vielen Dank für das Gespräch!
Die Nutzungsrechte wurden The Property Post zur Verfügung gestellt von BF.capital GmbH
Erstveröffentlichung: The Property Post, März 2022
