Wie sich bezahlbares Wohnen, Rendite und Einnahmesicherheit verbinden lassen
Gefördertes Wohnen ist derzeit ein Trend in der institutionellen Immobilienanlage. Die Renditen sind derzeit sogar höher als im frei finanzierten Wohnen. Welche Regionen attraktiv sind und welche weiteren Argumente für gefördertes Wohnen sprechen erläutert Dr. Tim Schomberg, CEO, KINGSTONE RE.
The Property Post: Bezahlbares Wohnen und gefördertes Wohnen rücken immer mehr in den Fokus institutioneller Anleger. Wie erklären Sie sich das?
Dr. Tim Schomberg: Ein Grund ist natürlich der Megatrend ESG, der das Investitionsverhalten von professionellen Investoren beeinflusst. Aber mindestens ebenso wichtig ist, dass die Renditen im geförderten Wohnen derzeit höher sind als bei frei finanzierten Objekten. Beispielsweise erreichen wir mit Objekten in unserem neuen Fonds Ausschüttungsrenditen von ca. 4,0 bis 4,5 Prozent p.a. Im frei finanzierten Wohnen liegt das Spektrum derzeit – je nach Fremdkapitaleinsatz – zwischen 2,0 und maximal 3,5 Prozent Ausschüttungsrendite. Das ist immerhin ein Delta von bis zu 200 Basispunkten.
TPP: Wie kommt dieser Unterschied zustande?
TS: Die im Vergleich zur Niedrigzinsphase aktuell höheren Zinsen und die immer noch relativ hohen Preise bzw. Baukosten führen zu den genannten sehr geringen Renditen im frei finanzierten Wohnungsbau. Im Geförderten Wohnen wird dieser Effekt durch verschiedene Mechanismen kompensiert. Das sind: Baukostenzuschüsse, Tilgungszuschüsse, Mietzuschüsse und zinsgünstige Darlehen.
TPP: Welche Regionen oder Städte sind in Deutschland Ihrer Einschätzung nach interessant für ein Investment?
TS: Für uns ist der Süden Deutschlands momentan sehr attraktiv – also Bayern und Baden-Württemberg. Dort gibt es auf Landesebene gute Förderprogramme. Aber auch Hessen sehen wir positiv.
Grundsätzlich lässt sich die Frage jedoch schwer pauschal beantworten. Es gibt 16 Bundesländer, die eigene Förderregime haben. Diese sind kombinierbar mit den jeweiligen kommunalen Programmen. Hinzu kommen Bundesprogramme. Man muss sich immer den individuellen Fall ansehen. Wichtig ist Erfahrung und Expertenwissen in diesem Bereich.
TPP: Mit welchen weiteren Argumenten überzeugen Sie Anleger von Ihrem Fonds?
TS: Da ist zunächst einmal die hohe Einnahmesicherheit. Die Vermietungssicherheit ist durch die große Nachfrage nach günstigem Wohnraum extrem hoch. Hinzu kommt, dass auch gefördertes Wohnen Mietsteigerungen nicht ausschließt. Diese bewegen sich in der Regel bei durchschnittlich etwa 1,5 bis 2,0 Prozent p.a. – je nach Bundesland.
Ein weiterer Vorteil ist, dass die Wohnungen nach dem Auslaufen der Förderung – üblicherweise nach 25 Jahren oder später – in den frei finanzierten Markt übergehen. Am Ende hat der langfristig orientierte Investor dann ein Investment, für das es keine Bindung bei der Miete mehr gibt. Da viele unserer Anleger sehr langfristig orientiert sind, ist dies ein wichtiger Aspekt.
TPP: Vielen Dank für das Gespräch!
Die Nutzungsrechte wurden The Property Post zur Verfügung gestellt von KINGSTONE RE
Erstveröffentlichung: The Property Post, Oktober 2024