Der Mittelstand in Deutschland zeichnet sich durch seine Innovationskraft und Flexibilität aus. Viele mittelständische Unternehmen konzentrieren sich auf wissensgetriebene Technologiefelder, die eng mit der Forschung verbunden sind. Informations- und Kommunikationstechnologie, Elektronik, Softwareentwicklung, Telekommunikation, Medizintechnik, Life Science, Light Industrial, erneuerbare Energien und Umwelttechnik sind typische Bereiche, in denen sie erfolgreich sind und sich immer wieder zu Hidden Champions gemausert haben – zu Weltmarktführern in Nischenmärkten durch starke Fokussierung auf Qualität, Innovation und Marktnähe. Dafür brauchen sie Raum und Personal.
Die beiden entscheidenden räumlichen Anforderungen technologiegetriebener Unternehmen sind Deckenhöhen und Bodentraglasten, die weit über das hinausgehen, was für andere Verwendungszwecke wie etwa die Nutzung als Wohn- oder Bürofläche üblich ist. Dadurch können die Flächen flexibel an Forschungs- und Entwicklungstätigkeiten oder kleinere Produktionsprozesse angepasst werden. Beispiele hierfür sind die Installation von Reinräumen mit Filteranlagen, von Kühlkammern, Laboren mit Abzügen, technischen Anlagen und Geräten, kleineren Fertigungsstraßen oder auch Lagerstätten von Gefahrgut einschließlich Sicherheitsvorkehrungen. Auch die technische Gebäudeausrüstung und digitale Infrastruktur muss entsprechend dimensioniert sein, mit leistungsfähigen Be- und Entlüftungsanlagen und großzügig dimensionierten Kabelkanälen, die jederzeit vollständig zugänglich sind.
Geeignetes Personal für die anspruchsvollen Aufgaben für sich zu gewinnen, ist eine der größten Herausforderungen. Die räumliche Nähe zu Universitäten und Forschungseinrichtungen hilft, ebenso wie ein angenehmes Arbeitsumfeld mit umfangreichen Möglichkeiten, auf kurzen Wegen Gleichgesinnten zu begegnen und sich mit ihnen auszutauschen, mit Kultur- und Freizeiteinrichtungen und einem ansprechenden Gastronomie- und Versorgungsangebot. Hoch qualifizierte Fachkräfte sind stark umworben und die Unternehmen müssen ihnen deutlich mehr bieten als „nur“ einen gut bezahlten Arbeitsplatz. Lebendige Innenstädte, Trend-Viertel und Quartiere mit urbaner Lebensqualität schlagen in dieser Hinsicht längst den sterilen isolierten Campus auf der grünen Wiese, auf dem nach 20 Uhr die Lichter ausgehen und die Bürgersteige hochgeklappt werden.
In Berlin Oberschöneweide entsteht zurzeit mit dem BE-U auf dem ehemaligen Industriegelände am Behrens-Ufer ein neues Quartier, das beansprucht, alle diese Standortvoraussetzungen zu erfüllen. Dazu werden die historischen Produktionsgebäude aus den Anfängen des 20. Jahrhunderts unter Berücksichtigung des Denkmalschutzes saniert und der Gebäudebestand um innovative Neubauten erweitert. Das Gelände befindet sich in unmittelbarer Nachbarschaft zur Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) Berlin und wird auf 235.000 Quadratmetern Mietfläche (GIF) optimale Bedingungen für Unternehmen aus den Bereichen Life Science, Tech-Labore, Informations- und Kommunikationstechnologie sowie Light Industrial bieten. Gastronomie-, Kultur-, Versorgungs- und Freizeiteinrichtungen sorgen dafür, dass das Quartier bis in die späten Abendstunden lebendig und attraktiv ist.
Das BE-U beansprucht gleichzeitig, eine Vorreiterrolle im Bereich der Nachhaltigkeit zu übernehmen. Es wird zu 100 Prozent autark mit Energie versorgt, u.a. durch Tiefengeothermie und Photovoltaik, und setzt bei den Neubauten auf nachhaltige Technologien wie wasserführende Lehmdecken und eine nachhaltige Holzhybridbauweise. Bereits heute zeigt das BE-U, dass sich höchste Anforderungen an Nachhaltigkeit und Finanzierbarkeit nicht gegenseitig ausschließen müssen: Das Projekt ist so attraktiv, dass es mit ASML bereits in der ersten Bauphase im denkmalgeschützten Bestand einen Hidden Champion aus dem Bereich der Lithographiesysteme für die Halbleiterindustrie als Mieter gewinnen konnte, der dort seine neue Produktionslinie einrichten wird. Die ersten Bauabschnitte werden bereits in diesem Jahr fertiggestellt.
Die Nutzungsrechte wurden The Property Post zur Verfügung gestellt von DIE Deutsche Immobilien Entwicklungs AG
Erstveröffentlichung: The Property Post, April 2024