Die Blockchain-Technologie wird zum Katalysator für die PropTech-Branche
PropTechs sind aus der Immobilienwelt nicht mehr wegzudenken. Schnell konnten sie mit der Digitalisierung Prozesse effizienter gestalten. Die bisherigen Erfolge sind allerdings nur die Spitze des Eisbergs des Möglichen. Die Blockchain-Technologie wird bei der Entwicklung der PropTech-Branche wie ein Katalysator wirken und sehr viel mehr Potenzial heben, als es mit den bisherigen Mitteln bis heute möglich war.
Mit der Blockchain-Technologie können quasi alle Prozesse entlang des Lebenszyklus einer Immobilie optimiert werden. Das beginnt bereits beim Bau einer Immobilie. Die Blockchain könnte das Tracking von Aufträgen und Transportwegen verbessern, wodurch Baustellen effizienter geplant werden können. Auch der Verkauf einer Immobilie würde per Blockchain geschehen. So ist es möglich, dass sämtliche Eigentumsrechte über die Blockchain fälschungssicher abgebildet werden. Das Grundbuch in der jetzigen Form sowie der kostspielige Gang zum Notar werden dadurch künftig überflüssig.
Mietzahlungen in Bitcoin
In der Hausverwaltung werden die Auswirkungen immens sein. Auch hier gibt es zahlreiche Ansatzpunkte und Themen für PropTechs, an denen teilweise bereits intensiv gearbeitet wird. Das Management von Immobilien wird dank Blockchain einfacher und effizienter. Zum Beispiel können Mietverträge automatisch geschlossen und überprüft werden. Auch Betriebskostenabrechnungen lassen sich so automatisieren. In Zukunft könnten Eigentümer eines Mehrfamilienhauses die Miete als Kryptowährung von ihren Mietern erhalten.
Signifikante Auswirkungen wird die Blockchain-Technologie auch bei Immobilien-Investments haben. Mit rund 228 Billionen US-Dollar sind Immobilien die weltweit größte Assetklasse. Für Investoren ist es jedoch eine schwer zugängliche, intransparente und illiquide Anlageform, bei der meist sehr hohe Gebühren anfallen und der Transaktionsprozess lange dauert. Mit der Blockchain-Technologie können Teile dieser Herausforderungen gelöst werden.
Mit Smart Contracts automatisieren
Eine wichtige Komponente der Blockchain-Technologie sind die so genannten Smart Contracts, die den Investment-Prozess schneller, sicherer und günstiger machen. Smart Contracts sind selbstausführende Verträge, wobei die Bedingungen der Vereinbarung zwischen Käufer und Verkäufer direkt in Code-Zeilen geschrieben und auf der Blockchain dezentral hinterlegt werden.
Durch Smart Contracts werden Prozesse automatisiert und dadurch effizienter. Auf diese Weise werden auch Mittelsmänner wie Zahlungsdienstleister oder Treuhänder überflüssig, wodurch die sehr hohen Kosten gespart werden. Statt in mehreren Tagen kann der Investment-Prozess innerhalb von wenigen Stunden abgewickelt werden.
Wettlauf beim Security Token
Eine sehr große Chance birgt die Umwandlung von Immobilien in so genannte Tokens. Diese elektronischen Anteile sind dezentralisiert auf der Blockchain und können - sofern sie gelistet werden - auf entsprechenden digitalen Börsen gehandelt werden. Das bedeutet: Sie können 24 Stunden weltweit gehandelt werden – unabhängig von Börsen-Öffnungszeiten. Dadurch wird die Liquidität für diese ansonsten sehr illiquide Assetklasse immens erhöht. Da auch kleinere Immobilienprojekte ohne größeren Aufwand in Tokens umgewandelt werden können, wäre dies künftig eine sehr interessante Finanzierungsform für Projektentwickler.
Neben iEstate arbeiten derzeit zahlreiche PropTechs weltweit an diesem Thema. Der größte Flaschenhals sind dabei nicht die technischen, sondern die rechtlichen Herausforderungen. Denn ein Security Token wird wie ein Wertpapier behandelt. Aktuell besteht ein Wettlauf, wer die rechtlichen Hindernisse als erstes beiseite räumt.
Mit der Blockchain-Technologie lassen sich in der Immobilienbranche viele neue Impulse setzen. Für PropTechs ist diese innovative Technologie ein willkommener Katalysator.
Die Nutzungsrechte wurden The Property Post zur Verfügung gestellt von iFunded by iEstate
Erstveröffentlichung: The Property Post, September 2018