Neue Technologie im Bauwesen - Fachevent von ISG in Berlin
Wer bei Baustellen im Jahre 2019 noch an Spitzhacke und Papierpläne denkt, hat antiquierte Vorstellungen. Digitale Instrumente bereichern zunehmend auch den deutschen Bausektor. Augmented Reality, Laserscanning und 3D-Modellierung können jetzt schon effektiv genutzt werden und bieten erhebliches Potenzial – für schnellere Planung und besser durchdachte Immobilien. Ein Bericht von einem Fachevent des Bauunternehmens ISG in Berlin.
Die Grundlage für gute Bauprojekte ist eine effiziente Planung. Durch Innovationen wie Building Information Modeling (BIM) ist es möglich, Planungsfehler zu minimieren und Defizite im laufenden Betrieb im Vorfeld auszuschließen. BIM ist gleichwohl zunächst nur eine Methode kooperativer und digitaler Planung. Ihr eigentliches Leben gewinnt sie erst durch die Nutzung geeigneter Instrumente. Der Einsatz digitaler Tools ist längst nicht nur den Architekten und Planern vorbehalten. Vielmehr empfiehlt es sich, von ausführender Seite am Planungsprozess mitzuwirken. So kann das digitale Gebäudemodell durch Fachwissen zu Materialien, Bauprozesse oder Statik ergänzt und optimiert werden.
Als Generalunternehmer für den Um- und Ausbau von Gewerbeimmobilien arbeitet ISG mit diversen Anbietern digitaler Tools zusammen. Zu ihnen zählt das Berliner Unternehmen Plan3D. Bestandspläne und Objektbegehungen bilden den Ausgangspunkt für ein 3D-Modell eines Bestandsgebäudes. Per Laserscan entsteht in einem Zeitraum von ca. 10 Tagen ein Punktmodell der Bestandsimmobilie, das durch die jeweilige Planungssoftware – z.B. AutoCAD – zum fertigen Modell zusammengefügt wird. In der Ausführungsphase kann auf diese Weise eine budget- und termingerechte Übergabe des Projekts erreicht werden. Ein Beispiel für eine effiziente Projektrealisierung zwischen Plan3D und ISG ist die in der Nähe der Museumsinsel entstandene Berliner Niederlassung eines US-Internetkonzerns.
Für einen anderen US-Konzern und weltweit führenden Online-Versandhändler hat ISG Berlin mit dem Softwarehersteller Trimble kooperiert. Das US-amerikanische Unternehmen bietet für diverse Branchen ein breites Portfolio digitaler Tools. Für die Planungs- und Bauzunft hat der Entwickler eine Adaption der Microsoft HoloLens auf den Markt gebracht. „Mixed Reality“ erhält damit Einzug auf die Baustelle. Die bislang nicht für den Privatkunden verfügbare Augmented Reality-Brille HoloLens ist als Grundversion seit 2016 auf dem Markt. Der Nutzer spielt ein bestehendes dreidimensionales Raummodell ein oder scannt seine Umgebung, was ihm nach Abschluss als digitales Modell projiziert wird. Mittels Fingerbewegungen kann man Planungsdaten dann unmittelbar abrufen, Anpassungen zwischen Modell und Umgebung vornehmen und das Modell selbst neu konfigurieren. Die HoloLens von Trimble ist auf dem Sprung zur generellen Marktreife und wird schon in wenigen Jahren das Bild großstädtischer Baustellen prägen.
Die Nutzungsrechte wurden The Property Post zur Verfügung gestellt von The Property Post
Erstveröffentlichung: The Property Post, Mai 2019