Zinserhöhungen in den USA - nicht in Europa
Die US-amerikanische Zentralbank Federal Reserve (Fed) hat wie erwartet wieder einmal die Zinsen geringfügig angehoben. Und wie jedes Mal scheint es für einige Marktteilnehmer nur eine Frage der Zeit zu sein, dass die Europäische Zentralbank (EZB) auf diese Maßnahme ebenfalls mit einer Erhöhung der Leitzinsen reagieren muss. Dem muss entgegengehalten werden, dass das US-amerikanische Zinsniveau für die europäische Geldpolitik zunächst einmal kein Entscheidungskriterium ist. Die EZB orientiert sich bei ihren Zinsentscheidungen primär am Inflationsniveau in Europa.
Am Immobilienmarkt herrscht weiterhin hohe Nachfrage. Nachdem traditionelle Standorte und Segmente der institutionellen Anleger mittlerweile sehr starke Preiserhöhungen erfahren haben, fragen einige Pensionskassen oder Versorger stärker kleinere Objekte zwischen 10 und 15 Mio. Euro nach und verdrängen in diesem Marktsegment mit hohen Preisofferten zunehmend vermögende private Anleger. Häufig werden diese Transaktionen bereits als Forward Deal akquiriert, womit auch die Banken zusätzliche Konkurrenz bekommen.
Die EZB wird sich von den Zinserhöhungen in den USA nicht unter Druck setzen lassen. Wichtiges Kriterium für die Europäische Zentralbank bleibt die Entwicklung der Inflationsrate in Europa. Die Inflation ihrerseits ist vor allem von der Konjunkturentwicklung in Europa abhängig und diese wiederum von einer Vielzahl anderer Faktoren. Auf diese hat das Zinsniveau in den USA auch nur einen indirekten und keinesfalls bestimmenden Einfluss. Wenn die EZB sich entschließen sollte, das Zinsniveau anzuheben, dann nur, wenn sich die Inflation in Europa nachhaltig erhöht. Dies wird aller Voraussicht nur dann der Fall sein, wenn sich auch die Konjunktur in Europa wieder erholt hat.
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Erstveröffentlichung: Homepage BF.direkt AG, Juli 2017