Luxus-Ferienimmobilien bieten nachhaltige Ertragschancen
Branded Residences, durchgestylte Apartments in Resortanlagen, sollen den Kunden eine ganz neue Art des Markenerlebnisses ermöglichen. Der Hauptmarkt für diese Luxusprojekte liegt in Nordamerika oder Ostasien, weil es in diesen Regionen eine hohe Anzahl neuer Luxuskonsumenten insbesondere in der jüngeren Generation gibt. In Europa hingegen wächst der Markt für die luxusaffine Käuferschicht nur langsam. Warum der Markt für gebrandete Residenzen sich seit Ausbruch der Corona-Pandemie weiter beschleunigt hat rührt daher, dass diese Immobilien als besonders anlagesicher gelten, vergleichsweise geschützt sind und daher als sicheren Aufenthaltsort angesehen werden. Dabei bieten insbesondere Resorts eine unvergleichliche Kombination aus finanziellen, logistischen und praktischen Vorteilen, was bei freistehenden Häusern in der Regel nicht der Fall ist. In der Regel bietet ein Resort Annehmlichkeiten die weit über die eines Hotels hinausgehen. Dazu gehören zahlreiche Freizeiteinrichtungen, Sportmöglichkeiten und Wellnessangebote. Gleichwohl haben Resorts nicht nur Vorteile: Urlauber können die Bewachung in den Resortanlagen nicht als Schutz, sondern als unangenehm empfinden. Zudem wird nur eine elitäre Käuferschicht angesprochen, die in Europa nur begrenzt vorhanden ist.
Aus der globalen Perspektive ist die Nachfrage nach privaten Ferienunterkünften vor allem im letzten Jahr enorm gestiegen. Wegen des milden ganzjährigen Klimas sind in den vergangenen Jahren viele Anlageimmobilien in Spanien inklusive der Kanaren und in Portugal entstanden. Gemäß einer Studie des Immobilienberatungsunternehmens Savills ist dieser Sektor innerhalb von zehn Jahren um 170 Prozent gewachsen. Bis 2025 soll die Zahl der individuellen Marken von 130 im Jahr 2020 auf 160-175 ansteigen. Warum Resorts bei privaten und institutionellen Investoren beliebt sind lässt sich vornehmlich an zwei Gründen festmachen: Zum einen wird sich der Leisuremarkt voraussichtlich schneller von der Pandemie erholen als im Krisenjahr 2010. Zum anderen dürfte das Erlebnisangebot im Luxussegment weiterwachsen.
Dauerhafte Attraktivität des Standorts bleibt wichtiger Faktor für Investoren
Internationale Hotelketten wie beispielsweise Ritz Carlton (Abama Resort), Four Seasons (FS Private Retreats), Accor (Fairmont Residences, SLS Residences) ) oder Marriott (W Algarve), die in der Regel privates Wohneigentum mit Luxusmarken und einem umfassenden Angebot an Hotel- und Wohndienstleistungen kombinieren, haben sich während der Pandemie als sehr widerstandsfähig erwiesen. Zudem sind diese Investitionen innerhalb des Immobiliensektors am wenigsten volatil. Ein wichtiger Entscheidungsfaktor für eine Investition ist auch, dass der Standort dauerhaft attraktiv bleibt. Einer der hervorstechenden Vorteile einer Resortanlage besteht darin, dass sie bewacht ist und als physischer Zufluchtsort dienen kann, was sich besonders in den letzten Monaten als besonders wertvoll erwiesen hat.
Bekannte Beispiele für Residenzen und Apartments sind das „Abama Resort“ in der Gemeinde Guía de Isora im Südwesten Teneriffas, welches schrittweise ab Juli 2021 wiedereröffnet wird und das „W Algarve“ bzw. die W Residences Algarve“ in Portugal. Die Luxus-Residenzen im „Abama Resort“ liegen neben dem 5-Sterne-Hotel Ritz Carlton. Auch die Ferienanlage „Las Terrazas de Abama“ mit rund 150 Luxusappartments, deren Preise zwischen 650.000 Euro und ca. 1,2 Millionen Euro liegen, werden ab dem 3. Juli wieder nutzbar sein. Der Erfolg der ersten drei Bauphasen, die mit einer Investition von 375 Millionen Euro entstanden waren, hat Abama zu einem der attraktivsten Angebote von Resort-Immobilien in Europa gemacht.
Zu den beeindruckenden Objekten, die in diesem Sommer eröffnet werden, zählt das „W Algarve und die W Residences Algarve“. Die „W Residences Algarve“ seien eine der sich am schnellsten verkaufenden Markenresidenzen in Europa und zögen das Interesse einer neuen und sehr internationalen Klientel auf sich, heißt es beim Hotelkonzern Marrriott. Die Anlage befindet sich auf 250.000 qm üppigen Parklandschaft an der Küste von Portugals südlichster Region, die für ihre Surf-Breaks, goldenen Strände und zerklüfteten Klippen bekannt ist. Laut Catejan Arajuo, Generalmanager beim W Algarve Hotel, sind die Residenzen bereits zu 50 Prozent verkauft. Das Resort wird aus 134 Zimmern und 83 Residenzen bestehen, die sich auf fünf Etagen verteilen und ein bis vier Schlafzimmer umfassen. Gäste der „W Residences Algarve“ können die gastronomischen Angebote und Einrichtungen des „W Algarve“ sowie Full-das Service-Housekeeping und Vorzugspreise im W-Hotel genießen. Verwaltet werden die Residenzen vollständig von Marriott International, die Einstiegspreise im Hotel beginnen bei 290 Euro. Die Verkaufspreise der Residenzen starten bei 595.000 Euro mit einem Schlafzimmer. Die Kosten für 2- und 3-Bettzimmer belaufen sich auf 795.000 Euro bzw. 1.395.000 Euro. Die 3-Bettzimmer inkl. Pool fangen bei 1.700.000 Euro an.
Auch Four Seasons Hotels & Resorts beabsichtigt in diesem Segment weiter zu wachsen. Aktuell umfasst das Portfolio der „Four Seasons Private Retreats“ mehr als 750 Luxus-Villen und - Residences in über 21 Destinationen. In Europa hat die Luxuskette mit dem Marke Private Residences erstmals in Spanien debüttiert. Nach langjährigen Umbauarbeiten wurden die ersten Retreats im vierten Quartal 2020 in Madrid eröffnet. Die Hotelanlage belegt sieben historische Gebäude und umfasst 200 Zimmer und Suiten, 22 Private Residences, mehrere Restaurants sowie das größte Spa der Hauptstadt. Wegen der Marke Four Seasons und der luxuriösen Ausstattung stießen die Wohnungen auf großes Interesse, so dass inzwischen alle 22 Wohnungen zu einem Preis zwischen 2,3 und 10 Millionen Euro verkauft wurden. Mit durchschnittlich 15.500 Euro/ m² habe der Verkaufspreis am oberen Ende des Madrider Immobilienmarktes. Neben Madrid ist die Luxuskette mit dem Four Seasons Megève noch mit drei Holzchalets im französischen Wintersportort vertreten.
Da Apartments/Residenzen aufgrund des milden Klimas auch ganzjährig vermarktet werden können sind die nachhaltigen Ertragschancen dementsprechend höher als in anderen Ferienregionen. Die Vermarktung geschieht häufig über ein verwaltetes Vermietungsprogramm. Allerdings sollten Käufer bedenken, dass sich das Urlaubsdomizil nicht jedes Jahr im selben Umfang vermarkten lässt. Wer eine Ferienimmobilie im Luxussegment erwirbt, sollte über finanzielle Reserven verfügen und mit dem Besitz von Ferienimmobilien im Ausland vertraut sein.
Weiterführende Informationen/Studien zu Luxusimmobilien in Südeuropa sind beim Autor zu bekommen.
Die Nutzungsrechte wurden The Property Post zur Verfügung gestellt von The Property Post
Erstveröffentlichung: TPP Juli 2021