Das richtige Rezept für eine gelungene Quartiersentwicklung
Zwei Esslöffel Urbanität, ein Teelöffel moderne Architektur, eine Messerspitze Nachhaltigkeit, ein Hauch von kurzen Wegen mit viel Grün dazwischen und alles zusammen fein abgeschmeckt mit einer bunten Nutzungsmischung für die verschiedensten Bewohner. So könnte das Patentrezept für intergierte Quartiersentwicklung lauten. Doch was bedeutet das in der Praxis und worauf kommt es bei neuen Quartieren für morgen wirklich an?
Ein Quartier das sind nicht nur ein paar Wohnblöcke, die mal eben hochgezogen werden. Das ist in den meisten Fällen – zumindest wenn es nicht als wohlklingender Marketingbegriff verwendet wird – ein komplettes Stadtviertel. Wenn es dieses neu zu entwickeln gilt, dann bedarf es viel Fingerspitzengefühl für die Bedürfnisse der künftigen Bewohner. Die strikte Trennung von Wohnen und Arbeiten möchte heute kaum noch jemand. Ein reines Wohngebiet ohne Lieblingscafé und Spätkauf – für Stadtmenschen nur schwer vorstellbar. Auf die richtige Mischung kommt es an – sowohl in Bezug auf die Architektur, die Infrastruktur, die Nutzungsarten als auch auf die Menschen. Alles zusammen macht den Charme eines jeden Quartiers aus. Doch wer kreiert das richtige Rezept für eine gute Quartiersentwicklung?
Am Beispiel der „Neuen Mitte Altona“, der zweitgrößten Stadtentwicklung Hamburgs, wird deutlich, wie ein derartiges Vorhaben gelingen kann. Insgesamt entstehen auf dem 30 Hektar großen Areal rund 3.600 Wohnungen, eine Stadtteilschule, 300 Kitaplätze, Einzelhandel und Gastronomie sowie ein acht Hektar großer Stadtteilpark. Dank großem Engagement der Stadt Hamburg, reger Bürgerbeteiligung und verschiedenen baulichen und konzeptionellen Wettbewerben wurde ein Masterplan geschaffen, der alles abdeckt, was ein urbanes Quartier ausmacht.
In Verbindung mit dem bereits gut etablierten Hamburger Bündnis für Wohnen, einer Vereinbarung zwischen Senat, Verbänden der Wohnungswirtschaft und SAGA GWG unter Beteiligung der Mietervereine zur sozialverträglichen Weiterentwicklung des Hamburger Wohnungsmarktes, wird zudem ein Angebot für alle Nutzergruppen geschaffen. Nach dem sogenannten Drittel-Mix werden ein Drittel Eigentumswohnungen, ein Drittel frei finanzierte Mietwohnungen sowie ein Drittel Sozialwohnungen realisiert. Dies trägt in Verbindung mit den zuvor ausgelobten Architekturwettbewerben zur Vielfalt des Quartiers bei. Demnach realisieren wir als formart unter dem Projektnamen „AltOh!na“ bis Anfang 2018 rund 280 Eigentumswohnungen in direkter Parklage und haben bereits im Februar 2016 den Grundstein dafür gelegt.
Das Gesamtprojekt ist ein vorbildliches Rezept zur Schaffung eines neuen, urbanen und lebendigen Quartiers unter Beteiligung der Stadt Hamburg, städtischer Baugenossenschaften, verschiedener Baugemeinschaften und freifinanzierten Projektentwicklern. Zudem wird die Idee einer Stadt der kurzen Wege realisiert, um die Notwendigkeit eines eigenen PKWs möglichst gering zu halten und um somit eine umwelt- und sozialverträglichen Mobilität zu fördern. Eine Quartiersentwicklung, die gern nachgekocht werden darf.
Die Nutzungsrechte wurden The Property Post zur Verfügung gestellt von formart GmbH & Co. KG
Erstveröffentlichung: Heuer Wohn-Dialog Hamburg, August 2016