Der Immobilienentwickler OSMAB weihte am 9. November Kölns größte Photovoltaik-Aufdachanlage ein. Bereits seit 2008 gehören die Rösrather zu den relevanten Erzeugern erneuerbarer Energie in der Region Köln-Bonn.Photovoltaik-Anlagen in Köln finden sich zumeist auf Dächern von Wohnhäusern, doch das Potenzial auf Gewerbedächern ist groß. Die OSMAB Holding AG aus Rösrath hat das 2008 erkannt. Die Unternehmensgruppe ist in Köln eher dafür bekannt, Quartiere, Gewerbe- und Logistikimmobilien zu entwickeln. Bereits vor 15 Jahren kam die Erzeugung regenerativer Energien dazu. Mittlerweile liefern 33 Photovoltaik-Anlagen auf den Dächern von Immobilien und auf Freiflächen der OSMAB Unternehmensgruppeeine Gesamtleistung von 16.750 Kilowatt Peak (kWp). Die Mehrzahl dieser Anlagen ist auf Dächern in der Region Köln-Bonn installiert. Die in Betrieb genommene 33. Anlage auf dem Log Plaza Colonia 2 in Köln-Poll führt zu einer deutlichen Steigerung der erbrachten Leistung: Mit 1.541,42 kWp ist das neue Solarkraftwerk die größte Aufdach-Anlage in der Domstadt. Da ließ es sich Kölns Umweltdezernent William Wolfgramm nichtnehmen, persönlich auf den Startknopf zu drücken. Die Inbetriebnahme der PV-Anlage in Köln ist ein weiterer Schritt zu mehr regenerativer Energie und auf dem Weg zur Klimaneutralität", sagt Anton Mertens, Vorsitzender des Vorstands der OSMAB. ,,PV-Anlagen sind bereits seit vielen Jahren ein wichtiger Bausteinunserer Nachhaltigkeitsstrategie.“
Unternehmereigene Photovoltaik-Strategie
Realisiert hat OSMAB die Anlage ohne Inanspruchnahme von Fördermitteln, der erzeugte Solarstrom wird an der Strombörse gehandelt und zu Marktpreisen veräußert. „Die OSMAB Unternehmensgruppe leistet ihren Beitrag zur Energiewende in Köln auf Unternehmerart“, sagt dazu Anton Mertens. Mit der Anlage in Köln-Poll arbeitet die Unternehmensgruppe eine wichtige Etappe der eigenen Solar- und Ladeinfrastruktur- Strategie ab. Viele weitere Schritte werden folgen: Vier weitere Anlagen befinden sich in Planung. Bereits 2024 soll die installierte Gesamtleistung auf über 26 MWp vergrößert werden – genug, um umgerechnet mehr als 8.000 Haushalte mit Strom zu versorgen. Damit würde das Unternehmen der Atmosphäre pro Jahr über 14.000 Tonnen CO2- Emissionen ersparen. Kraftwerk mit Domblick – die größte Photovoltaikanlage auf einem Kölner Dach kann mehr als 800 Haushalte mit Solarstrom versorgen. - Foto: Stefan Glatzke. Neben Köln-Bonn auch Brandenburg im Fokus Die größte der derzeit 33 in Betrieb befindlichen Anlagen des Unternehmens mit einer Leistung von 5.179,5 kWp arbeitet auf dem Log Plaza 7 im Güterverkehrszentrum (GVZ) Großbeeren Berlin Süd. Den ersten Platz im unternehmensinternen Ranking wird die Anlage schon bald an das Log Plaza Frankfurt (Oder) abgeben. Dort hat ALCARO, die Logistikmarke der OSMAB, bereits die Baugenehmigung für die Halle B des Logistikzentrums Log Plaza Frankfurt (Oder) eingereicht. Voraussichtlich 2025 geht auf dem Dach dieser Halle die dann größte PV-Anlage des Unternehmens auf einer Dachfläche von 89.000 Quadratmetern ans Netz. „Logistikimmobilien mit ihren Flachdächern bieten sich als optimale Standorte für die Erzeugung von Solarstrom an“, erläutert Ingo Süßmilch, Vorstandsmitglied der OSMAB. Die Vorteile: „Große Flächen, einfache Installation, einfache beziehungsweise keine Genehmigungsverfahren“. Damit könne die Logistikimmobilie einen großen Beitrag zur Erzeugung von regenerativem Strom leisten.
Mehr Photovoltaik
Derzeit sind in der Domstadt rund 9.850 Anlagen im Betrieb.* Beim Zubau an Solaranlagen lag Köln 2022 unter den Städten mit mehr als 500.000 Einwohnern auf Rang 1. Zwischen 2018 und 2022 verzeichnete die Domstadt neben Düsseldorf und Dresden die höchsten durchschnittlichen Wachstumsraten.** Diesen Trend habe die im Raum Köln-Bonn tätige OSMAB Unternehmensgruppe früh erkannt und in die Tat umgesetzt: Logistikstandorte seien ideale Hubs für die Kombination von Verkehr, Immobilie und Energie. Zukünftig wird eine erfolgreiche Verkehrswende ohne regenerativ angetriebene Trucks nicht erfolgreich sein. Erste entsprechende 40-Tonner-Modelle schaffen bereits Reichweiten von 500 Kilometern. Aufladen werden diese elektrifizierten Transport-Giganten vor allem dort, wo sie ohnehin andocken müssen: an den Logistikstandorten. Es sei also nur folgerichtig, wenn der dafür erforderliche grüne Strom zumindest teilweise vor Ort erzeugt wird, was die Logistik umweltfreundlicher machen und die Belastung für das Umfeld senken dürfte.
Nicht nur Photovoltaik
Die OSMAB Holding beschränkt ihre Nachhaltigkeitsstrategie nicht nur auf Photovoltaik und auch nicht nur auf Logistikimmobilien: Im Büroneubau COCO in Köln-Ossendorf beispielsweise sorgen neben einer PV-Anlage Wärmepumpen für einen sehr emissionsarmen Betrieb. Das COCO-Parkhaus stellt 829 Parkplätze mit 100 Stellplätzen für ELadepunkte für die stetig wachsende Nachfrage nach E-Mobilität bereit. Das in Köln-Mülheim befindliche Parkhaus des gemeinsam mit dem Joint-Venture- Partner Art-Invest Real Estate entwickelten I/D Cologne hat eine der größten begrünten Fassaden Deutschlands. Solche Flächen sind gerade in verdichteten Städten besonders wichtig für ein gesundes Mikroklima oder den Artenschutz, weil sie zahlreichen Vögeln und anderen Kleintieren Lebensraum bieten. „Nachhaltigkeit ist eine allumfassende Aufgabe. Mit jedem neuen Projekt lernen wir dazu und erobern uns neue Lösungswege“, sagt Anton Mertens.
Die Nutzungsrechte wurden The Property Post zur Verfügung gestellt von OSMAB Holding AG
Erstveröffentlichung: Kölner Wirtschaft, November 2023