Wohnimmobilien gelten als der große Klassiker der Altersvorsorge und werden es nicht zuletzt aufgrund der aktuellen Kapitalmarktsituation wohl auch in Zukunft bleiben. Die Corona- Krise hat dabei in mehrerer Hinsicht Auswirkungen.
Das Thema Altersarmut war nicht nur im aktuellen Bundestagswahlkampf eines der entscheidenden Themen, sondern bereits zu Zeiten, als der aktuelle demografische Wandel noch undenkbar schien: Im Wahljahr 1957 fand in Deutschland eine große Rentenreform statt, bei der die Rentenversicherung überwiegend auf ein Umlageverfahren umgestellt wurde. Ein wesentliches Ziel der Reform war es, dass die Rente nicht mehr nur ein Zuschuss zum Lebensunterhalt darstellen sollte, sondern ein alleiniges Einkommen für die Zeit nach dem Berufsleben. Weil sich die demografische Situation in den vergangenen Jahrzehnten jedoch völlig gewandelt hat, reicht die gesetzliche Rente längst nicht mehr als alleiniges Alterseinkommen, weshalb die private Altersvorsorge immer mehr an Bedeutung gewinnt. Aufgrund der aktuellen Lage an den Kapitalmärkten ist die Auswahl hierfür jedoch recht überschaubar: „Es herrscht akuter Anlagenotstand. Bankprodukte werden niedrig verzinst, Staatsanleihen sind riskant oder kaum rentierlich, Aktien sind nicht jedermanns Sache“, so Andreas Schrobback. Dem Geschäftsführer der AS Unternehmensgruppe zufolge kommt diese Gemengelage vor allem einer anderen Assetklasse zugute: „Die Nachfrage nach Wohnimmobilien als Kapitalanlage ist so hoch wie noch nie.“ Die Begehrtheit von Immobilien als Altersvorsorge wird zudem immer wieder in diversen Umfragen bestätigt. In Zukunft könnte sie sogar noch weiter zunehmen, denn die aktuelle Lage spielt dieser Assetklasse noch weiter in die Karten.
Richtige Auswahl entscheidend
Immobilien zählen zu den teuersten Investitionen, die Privatanleger tätigen können, weshalb dieser Schritt immer gut überlegt sein sollte. Wie bei allen Immobilieninvestitionen ist vor allem der Standort ein wichtiges Kriterium. Bekräftigt wird das durch einen Blick in die von bulwiengesa durchgeführte 5 %-Studie. Demnach können Wohnimmobilieninvestoren in A-Städten noch mit einer Rendite von 1,5 bis 2,5 % rechnen. Zum Vergleich: Im Jahr 2017 lag die Performanceerwartung noch bei 2,4 bis 2,9 %. Für die B-Städte sind für Wohnimmobilien Renditen von 2,3 bis 3,2 % erreichbar. Die Attraktivität der Umlandgemeinden als Standorte für Wohnimmobilieninvestments wird zudem noch von der aktuellen Lage gespeist: So sorgt eine wachsende Nutzung von Homeoffice dafür, dass bei Arbeitnehmern die Bereitschaft steigt, weitere Wege ins Büro in Kauf zu nehmen. (ahu)
Die Nutzungsrechte wurden The Property Post zur Verfügung gestellt von AS Unternehmensgruppe
Erstveröffentlichung: Finanzwelt 05/2021