Klassische Immobilienfinanzierer von vielen Seiten in Bedrängnis
Schrumpfende Margen, neue digitale Konkurrenz und ein nicht enden wollendes Niedrigzinsumfeld: Führt diese Konstellation bald zu einem Verschwinden der klassischen Banken? Keine Frage: Immobilienfinanzierer stehen vor immensen Herausforderungen.
Politische Risiken haben zugenommen
Sie müssen einerseits auf eine Reihe von politischen Risiken reagieren: Hier seien der Brexit, die Präsidentschaft Donald Trumps und die Unsicherheit im Zusammenhang mit verschiedenen wichtigen Wahlen 2017 in Europa genannt. Des Weiteren sind die Banken in Europa seit der Finanzkrise einer kontinuierlichen und fortschreitenden Regulierung unterworfen. Daraus ergeben sich oftmals Risiken für das Geschäftsmodell. Ein Beispiel aus dem letzten Jahr ist die Wohnimmobilienkreditrichtlinie mit ihren weitreichenden Folgen für die private Immobilienfinanzierung. Ein weiteres Beispiel sind die derzeit im Finanzministerium in Vorbereitung befindlichen makroökonomischen Instrumente zur Regulierung der Wohnkredite.
Niedrigzinsen und kein Ende in Sicht
Darüber hinaus entstehen den Banken Probleme durch die Niedrigzinsen und die damit verbundene Unsicherheit. Kommt eine Zinswende, hat dies definitiv Auswirkungen auf den Immobilienmarkt und das Neugeschäft der Banken. Aktuell gibt es unterschiedliche und zum Teil gegenläufige Anzeichen. Eine relativ neue Entwicklung ist das Ansteigen der langfristigen Zinsen seit Oktober 2016. Hinzu kommt ein relativ rascher Anstieg der Inflation in den vergangenen Monaten. Im Januar 2017 betrug die Rate 1,9 Prozent – dies ist mehr als im gesamten Vorjahr, in dem die Inflation fast kontinuierlich unter einem Prozent lag. Allerdings heißt dies nicht automatisch höhere Leitzinsen: Mario Draghi hat im Januar 2017 angekündigt, dass nicht nur die Leitzinsen unverändert bleiben, sondern dass aufgrund der wirtschaftlichen Situation in der Eurozone weiterhin eine expansive Geldpolitik in substantiellem Umfang nötig sei.
Digitalisierung wälzt Branche um
Ein weiterer Megatrend, der die Bankenbranche seit Jahren stark beschäftigt, ist die Digitalisierung. Zahlreiche Start-ups drängen auf den Markt. Auch wenn sie bis heute den Banken noch keine großen Marktanteile abjagen konnten, kann sich dies künftig jedoch ändern. . Gleichzeitig sind die existierenden Geschäftsbanken gezwungen, ihre Prozesse weiter zu digitalisieren. Die Branche steht vor Fragen wie: Stehen wir vor einer neuen Konsolidierungswelle? Welche Art von Banken braucht der Immobilienmarkt überhaupt noch? Wie sieht die Finanzierung von Immobilien künftig aus?
Eine Antwort auf diese drängenden Fragen liefert der 2. Jahreskongress Finanzierung für die Real Estate Industry am 6. April 2017 in Frankfurt am Main. Veranstaltet wird der Kongress von der BF.direkt AG, dem unabhängigen Spezialisten für die Finanzierung wohnwirtschaftlicher und gewerblicher Immobilienprojekte. Die fachliche Leitung liegt bei der IREBS International Real Estate Business School der Universität Regensburg.
Die Nutzungsrechte wurden The Property Post zur Verfügung gestellt von BF.direkt AG
Erstveröffentlichung: The Property Post, März 2017