20.06.2023

Digitalisierung im Immobilienmanagement:

Perspektiven für die Verwaltung von Immobilien

Dr.-Ing. Christian Westphal, CEO, Crem Solutions GmbH & Co.KG
Dr.-Ing. Christian Westphal

Die Digitalisierung hat in den letzten Jahren eine bedeutende Rolle in fast allen Bereichen des Lebens und der Wirtschaft eingenommen. Das Immobilienmanagement bildet da keine Ausnahme. Sowohl die Verwaltung als auch die Nutzung von Immobilien haben durch den Einsatz digitaler Lösungen eine erhebliche Veränderung erfahren. Die Einführung von Software für das Management von Gebäuden sowie die Nutzung von Daten und Analyse-Tools zur Verbesserung der Entscheidungsfindung und Planung von zukunftsorientierten Prozessen bieten viele Perspektiven. Und es kommen regelmäßig neue Themen dazu. So finden neue Geschäftsmodelle, Datenstandards oder ESG, unterstützt von digitalen Technologien, zunehmend mehr Beachtung. In diesem Artikel werden einige Perspektiven der Digitalisierung im Immobilienmanagement betrachtet – insbesondere in Bezug auf den Einsatz digitaler Technologien.

Grundlagen der Digitalisierung im Immobilienmanagement

Die Digitalisierung beeinflusst das Immobilienmanagement seit einigen Jahren auf vielfältige Weise. Viele Mehrwerte liefert die Verwendung von Software zur Verwaltung von Immobilien mit integrierten Tools für nahezu alle anfallenden Aufgaben. Sowohl interne als auch externe immobilienwirtschaftliche Prozesse können mit einer ganzheitlichen Software effizienter gestaltet und digital abgebildet werden. So ermöglicht eine Immobilienverwaltungssoftware beispielsweise eine automatisierte Verwaltung von Mietverträgen, die schnelle und einfache Erstellung von Betriebskostenabrechnungen, die Anfertigung von Reportings und Berichten mit wenigen Mausklicks oder die Planung, Organisation und Überwachung von Wartungs- und Instandhaltungsarbeiten.

Zukunftsorientiert weiterentwickelt und regelmäßig an die Bedürfnisse und die aktuellen Gegebenheiten in der Immobilienwirtschaft angepasst, bildet eine ganzheitliche Softwarelösung für das Immobilienmanagement so die Grundlage für digitale Prozesse auf den entscheidenden Ebenen.

Digitale Kommunikation im Immobilienmanagement

Digitale Lösungen bieten zugleich aber auch Vorteile für den Service und die Kommunikation mit Mieter*innen. Allein schon die Kommunikation per E-Mail, direkt über die in der immobilienwirtschaftlichen Software gepflegten Stammdaten, ermöglicht einen schnellen und effizienten Austausch. Durch die nahtlose Integration von Online-Plattformen für die Kommunikation in die führende immobilienwirtschaftliche Managementsoftware kann diese Kommunikation noch weiter optimiert werden. Immobilienverwaltungen haben hier die Möglichkeit, Online-Portale zu nutzen oder Apps zu integrieren, um noch unkomplizierter relevante Informationen oder Dateien, wie Mietverträge, Abrechnungen und Betriebskostenabrechnungen digital bereitzustellen, was den Verwaltungsaufwand reduziert und die Transparenz erhöht. Darüber hinaus können Mieter*innen auch Reparaturanfragen oder Anfragen zu Vertragsangelegenheiten digital über diese Serviceplattformen stellen. Digitale Lösungen tragen somit insbesondere zu einem verbesserten Service bei, indem sie im Bereich der Kommunikation zwischen Vermieter*innen und Mieter*innen zu schnelleren Reaktionszeiten beitragen und einen effizienten Austausch von Informationen, Dateien und Daten ermöglichen.

Daten und Datenmanagement in der Immobilienwirtschaft

Eine der wohl entschiedensten Perspektiven für den Ausbau digitaler Prozesse in der Immobilienwirtschaft bringt die Nutzung von Daten mit sich. Mittlerweile wissen wir, dass Daten nicht nur bei den digitalen Riesen, wie Google, Meta und Co. eine entscheidende Rolle spielen. Wie in vielen anderen Wirtschaftszweigen nehmen sie auch im digitalen Immobilienmanagement einen zunehmend wichtigen Stellenwert ein. Aufgrund der vermehrten Nutzung digitaler Technologien werden hier immer mehr Daten generiert und gespeichert – das bisherige Problem ist jedoch: Die Immobilienbranche leidet unter einer hohen Zahl an Datensilos. Die Bereitschaft zum Teilen von Daten mit anderen Lösungen und Akteur*innen ist sehr unterschiedlich - es gibt hier vielerorts Vorbehalte, Daten auszutauschen.

Gelingt es hier, die Optimierung von Prozessen in den Vordergrund zu stellen und die hier oft vorherrschenden, individuellen Interessen von Unternehmen und anderer Lösungsanbieter für die Allgemeinheit etwas herunterzufahren, kann die Datennutzung verstärkt große Potenziale für die Digitalisierung der gesamten Branche ausspielen.

Datenstandards als Perspektive für ganzheitliches Immobilienmanagement

In diesem Zusammenhang ist die Standardisierung von Daten zu einem wichtigen Thema geworden. Hier geht es darum, einheitliche Standards für die Erfassung und Verarbeitung von Daten zu etablieren, durch die der Austausch von Daten und eine ganzheitliche Verarbeitung garantiert wird. Dann können Arbeitsprozesse vereinfacht und die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Lösungen und Branchenteilnehmer*innen verbessert werden. Insbesondere der hier vorherrschende „Plattform“-Gedanke einer ganzheitlichen Bearbeitung von immobilienwirtschaftlichen Verwaltungsprozessen auf Grundlage einer Immobilienmanagement-Software, in die spezialisierte Lösungen integriert werden, verspricht eine spannende Perspektive.

Nachhaltigkeit und Digitalisierung in der Immobilienwirtschaft

Die erhobenen Daten können letzten Endes auch dazu beitragen, dass sowohl die Immobiliennutzung und die gesamte Ausrichtung der Immobilienwirtschaft nachhaltiger wird. Intelligente Technologien für das Flächenmanagement und intelligente Energiemanagementsysteme unterstützen Anwender*innen dabei, den Energieverbrauch in Immobilien immens zu reduzieren. Diese intelligenten und sogar KI-gesteuerten Systeme ermöglichen einen effizienteren Einsatz von Energie und optimieren den Betrieb von Verbrauchern, wie Heizungen, Lüftungen sowie Klimaanlagen, da diese automatisch an den individuellen Bedarf der Nutzer*innen angepasst werden können. Darüber hinaus können Smart-Meter und Sensoren in die Systeme eingebunden werden, die den Energieverbrauch in Echtzeit messen und die Nutzer*innen dazu befähigen, ihre Verbräuche zu zeitnah optimieren.

Digitalisierung bietet zahlreiche Perspektiven für das Immobilienmanagement

Die Digitalisierung bietet also zahlreiche Perspektiven für das Immobilienmanagement und Ansätze, um die Effizienz und die Qualität der Verwaltung sowie der Nutzung von Immobilien zu verbessern. Um die Potenziale weiter ausschöpfen zu können ist jedoch eine bessere Vernetzung von Lösungen, eine umfassende Planung sowie eine Schulung der Mitarbeiter*innen sowie Nutzer*innen notwendig. Durch die Integration neuer Systeme und digitaler Tools kann der Umgang mit Gebäuden dann aber erheblich optimiert werden, um sowohl interne Prozesse als auch externe Aufgaben für die Nutzer*innen von Immobilien zu verbessern und einen besseren Service zu bieten.

Die Nutzungsrechte wurden The Property Post zur Verfügung gestellt von Crem Solutions GmbH & Co. KG
Erstveröffentlichung: Blogbeitrag Crem Solutions, April 2023

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