05.08.2020

Daten als Erfolgsfaktor

Wettbewerbsvorteile und schnellere, fundiertere Entscheidungen durch moderne Datenerfassungstechnologien

Richard Gerritsen, Senior Director, Yardi Systems GmbH
Richard Gerritsen

Nach dem Ausbruch von COVID-19 stehen Asset Manager vor enormen Herausforderungen. Einige dürften die Krise relativ unbeschadet überstehen. Andere haben vielleicht nicht so viel Glück. Aufgrund der im Zuge der Corona Pandemie eingeführten Abstandsregeln und Homeoffice-Strategien wurde schnell deutlich, wie wichtig Betriebs- und Finanzdaten sowie ein einfacher Zugang zu diesen Daten und deren Vernetzung innerhalb eines Teams sind. Fast noch wichtiger als die Daten selbst ist ihre effiziente Beschaffung und effektive Nutzung zum Vorteil von Kunden, Investoren und anderen Stakeholdern. Dazu braucht es jedoch die richtige Technologie.

In der Immobilienbranche enthalten Daten die Informationen, die auf den Zustand eines Portfolios hinweisen, wie beispielsweise Erträge, Schulden, Risiken, Belegung und Verkäufe, aber auch Daten aus der Betreibung auf Objektebene wie Energieverbrauch und Forderungen. Zwei unterschiedliche Gruppen benötigen diese Daten: zum einen Gruppen auf der operativen Ebene, die mit der täglichen Verwaltung des Portfolios, des Objekts und der Mieter betraut sind, zum anderen Gruppen, die sich neben den taktischen und strategischen Fragen des Unternehmens vor allem auf Investoren konzentrieren.

Einige Systeme sammeln Daten aus mehreren unterschiedlichen Systemen. Dadurch sind verwertbare Daten schwer zu fassen. In den meisten vertikalen Märkten des Property Managements war dies in den letzten Jahrzehnten der vorherrschende Ansatz. Dieser Ansatz ist aber kompliziert, umständlich und fehleranfällig. Damit Asset Manager und Fachpersonal aus dem operativen Betrieb flexibel bleiben, proaktiv agieren, vorausschauend handeln und entschlossen reagieren können, müssen sie zuverlässig und schnell Zugang zu diesen Daten erhalten. Aus diesem Grund ist die Konnektivität das wichtigste Differenzierungsmerkmal im Asset Management. Weshalb anspruchsvolle und gleichzeitig benutzerfreundliche Softwareanwendungen, die solche Daten über den gesamten Lebenszyklus einer Immobilie hinweg erfassen, verarbeiten und anwenden, immer wichtiger werden.

Alle Benutzergruppen profitieren davon, wenn die für das Unternehmen relevanten Daten leicht zugänglich sind. Glücklicherweise sind moderne Technologieplattformen für das Asset Management in der Lage, alle relevanten Informationen auf Objekt- und Portfolioebene zu erfassen und universell verfügbar zu machen. Die modernsten Lösungen kombinieren Vermietungsopportunitäten, Budgetplanung, Bau und Instandhaltung in einer einzigen vernetzten Systemlandschaft. Dabei unterstützen empfohlene Maßnahmen auf Basis von maschinellem Lernen, die auf die Betriebsabläufe und das Wettbewerbsumfeld eines Unternehmens zugeschnitten sind.

Da alle Informationen in einer einzigen Datenbank zur Verfügung stehen, können Asset Manager Pipelines bewerten, Geschäfte den entsprechenden Investoren zuordnen und einen durchdachten Businessplan erstellen. Darüber hinaus können sie die Einnahmen- und Ausgabenentwicklung ihrer Objekte im Vergleich zu Zielobjekten bewerten, Kapitalabrufe mit Daten zum Investitionslebenszyklus verknüpfen, automatisch Berichte erstellen und Prognosen darüber treffen, wie sich ein bestimmtes Objekt auf die Gesamtallokation eines Investmentfonds auswirken wird. Optimierte Abschlusswahrscheinlichkeiten, da alle Vermietungsprozesse und die Sammlung von Marktinformationen aufeinander abgestimmt sind, welche auch zur Steigerung der Erträge beiträgt.

Auf Objektebene sorgen die zentral verfügbaren Daten für Wertsteigerungen, indem sie dazu beitragen, die betriebliche Effizienz zu erhöhen. Mieter können Zahlungen online über ein Portal vornehmen – papierlos ohne Portogebühren. Lieferanten können Rechnungen einfach eingeben und Überweisungen einziehen. Gebäudemanager können durch automatisierte Plattformen profitieren, um anhand des Energieverbrauchs die Kosten für den Betrieb von Heizungs-, Klima- und Lüftungsanlagen zu senken, ohne den Komfort der Mieter zu beeinträchtigen.

Automatisierte Baumanagementsysteme, die Echtzeitinformationen über Investitionsprojekte nutzen, tragen dazu bei, dass Projekte pünktlich und budgetgerecht durchgeführt werden. Mithilfe der über Anlagen, Maschinen und Gebäude erfassten Daten lässt sich auch die Instandhaltung optimieren. Anstatt auf Ausfälle und Beschwerden zu reagieren, lassen sich die Kosten senken und die Zufriedenheit der Gebäudenutzer erhöhen, was sich letztlich in einer Wertsteigerung, höheren Verkaufspreisen und einer höheren Attraktivität für Investoren niederschlägt.

Das Jahr 2020 hat gezeigt, wie schnell ein Aufschwung in Unsicherheit umschlagen kann. Asset Manager, die auf vernetzte Technologien setzen, die den gesamten Lebenszyklus einer Immobilie abdecken, sind am besten dafür aufgestellt, herausfordernde Zeiten zu meistern und erfolgreich aus der Krise hervorzugehen. Wettbewerbsvorteile und schnellere, fundiertere Entscheidungen, die durch moderne Datenerfassungstechnologien ermöglicht werden, kommen nie aus der Mode.

 

Die Nutzungsrechte wurden The Property Post zur Verfügung gestellt von Yardi Systems GmbH
Erstveröffentlichung: The Property Post, August 2020

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