Das hässliche Entlein

Refurbishments als Investmentalternative: Wer das Risiko und Modernisierungskosten nicht scheut, schafft Renditen bis zu sechs Prozent. Aber Vorsicht! 

Gerade in einem boomenden Sektor wie dem deutschen Immobilienmarkt muss jedes Objekt sehr genau geprüft werden. Bei Refurbishment-Projekten steht nicht die allgemeine Marktlage im Vordergrund. Viel wichtiger sind die Immobilienparamter Lage, Nutzung, Recht. Häufig ist das bestehende Planungsrecht bezogen auf Grundstück und Bestandsgebäude der Kern der Refurbishment-Strategie. So können die alten, bestehenden planungsrechtlichen Regelungen viel weiter gefasst sein als es in einem aktuellen neuen Genehmigungsverfahren möglich wäre. Dadurch bietet sich eine interessante Anlagealternative zu Neubauprojekten.

Im Zuge des anhaltend hohen Investoreninteresses an Immobilien in Deutschland bei gleichzeitig geringem Angebot an Core-Objekten müssen sich die Interessenten auf die Suche nach Alternativen machen. Neben Neubau-Projektentwicklungen rücken dabei Refurbishments von Bestandsobjekten in den Fokus. Hierbei werden Immobilien durch bauliche Ertüchtigung oder Nutzungsänderung wieder marktfähig gemacht.

Neben den baulichen Herausforderungen ist auch das Planungsrecht ein interessanter Aspekt des Refurbishments. Es wird noch zu wenig beachtet, dass der Bestandsschutz eines Gebäudes gegenüber aktuellem Planungsrecht eine umfangreichere bauliche Nutzung zulassen kann. Damit werden rechtliche Risiken gegenüber einem Neubauprojekt minimiert und es entstehen echte Standortvorteile der alten Gebäude.

Gründliche Refurbishments ermöglichen den Investoren ordentliche Erträge. Wertsteigerungen von 50 Prozent sind realistisch, ebenso Vollvermietungen nach ursprünglichem Totalleerstand. Die Kunst besteht darin, in einer nicht mehr zeitgemäßen Stadtrand-Gewerbeimmobilie das Potenzial des Standortes und des vorhandenen Planungsrechts zu erkennen und wertschöpfend umzusetzen. Hier schlummern noch zahlreiche Chancen für renditeorientierte Investoren.

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Erstveröffentlichung: Dezember 2014, als Mailing