Das Stadtquartier auf dem Freudenberg-Areal in Friedrichshain ist fertig. 613 Wohnungen und 10.000 Quadratmeter Büro- und Ladenfläche hat die BAUWERT Aktiengesellschaft mit dem Projekt Box Seven geschaffen – gegen das es anfangs erbitterten Widerstand gab. Heute sind die Neubauwohnungen preiswerter zu mieten als manche Altbauten im Szenekiez rund um die Boxhagener Straße.
Gentrifizierung heißt das Schreckgespenst, das die Kritiker von Neubauvorhaben und Bestandsentwicklungen gern an die Wand malen. Die Angst vor steigenden Mieten in Bestandsquartieren ist zwar berechtigt, allerdings lohnt es sich genauer hinzuschauen, woher die jeweiligen Impulse kommen. Denn die Preistreiber für den Bestand sind nicht Neubauten, die in gewachsene Quartiere integriert werden, sondern Altbauten, bei deren Neuvermietung die Eigentümer auf die Mietpreisbremse pfeifen oder in denen Wohnungen als möblierte Apartments angeboten werden. Damit lässt sich die wenig effiziente Bremsregelung umgehen.
Eine Politik, die solche Entwicklungen verhindern will, muss den Neubau bis an die Bedarfsgrenze beschleunigen, statt Vorhaben auf der lokalen Ebene mit Blick auf die Interessen einiger weniger Anwohner zu beeinträchtigen. Beispielhaft für die politischen wie gesellschaftlichen Widerstände gegen wichtige Neubauvorhaben in Berlin sind die vier Jahre währenden Verhandlungen um die Planungen auf dem so genannten Freudenberg-Areal an der Boxhagener Straße. Selbst als die Baugenehmigung durch den damaligen Stadtentwicklungssenator Andreas Geisel schon erteilt war, zog eine Bürgerinitiative noch vor das Berliner Verwaltungsgericht. Dieses wies die Klage gegen das mit großer Bürgerbeteiligung geplante Vorhaben jedoch im Sommer 2015 zurück.
Acht Jahre nach dem Erwerb des 2,6 Hektar großen ehemaligen Fabrikgeländes im Karree zwischen Boxhagener Straße, Weserstraße, der Neuen Bahnhofstraße und Holteistraße ist mit dem BAUWERT-Projekt Box Seven ein neues Stück Stadt entstanden, das jene Qualitäten aufweist, die dem dicht bebauten einstigen Arbeiterviertel aus der Gründerzeit ansonsten fehlen. Statt enger Hinterhöfe und einem für die Nachbarschaft unzugänglichen Blockinneren entstand ein freundliches, offenes Quartier mit Spielplatz und einem als Stadtgarten angelegten, 6.000 Quadratmeter großen öffentlich zugänglichen Park.
Der Park trägt jetzt den Namen des jüdischen Unternehmers Siegfried Hirschmann, welcher hier einst die Deutschen Kabelwerke gründete, dann aber gezwungen war zu verkaufen, als die Nazis an die Macht kamen. Rund um den Siegfried-Hirschmann-Platz gruppieren sich die neuen Wohnhäuser mit abwechslungsreich gestalteten Fassaden und kleinen Vorgärten. Mit dem von einigen Kritikern als „Blockmonster von Friedrichshain“ beschimpften Projekt hat das, was jetzt hier steht, so ganz und gar nichts gemein.
Den Qualitätsanspruch der BAUWERT, weiß auch unsere kommunale Partnerin, die Howoge zu schätzen. Für die Wohnungsbaugesellschaft wurden im Rahmen des Projekts zwei Gebäude mit 125 Mietwohnungen und einer Kita mit 90 Plätzen errichtet. Die Flächen hat die BAUWERT an die HOWOGE verkauft. Dieser im Rahmen des Genehmigungsverfahrens ausgehandelte Deal war zwar wirtschaftlich weniger lukrativ als der Verkauf der anderen fünf Bauteile im Quartier Box Seven. Dennoch hat die BAUWERT bei der Realisierung der günstigeren Wohnungen keine Abstriche bei der Gestaltung gemacht: Denn man soll nicht anhand der Außenoptik sehen, wer wo wohnt.
Auch die HOWOGE bestätigt, dass Box Seven ein wirklich schönes Quartier geworden ist. Von den 125 Einheiten sind 90 Ein- bis Zweizimmerwohnungen belegungsgebunden für 6,50 Euro je Quadratmeter vermietet. Dabei kamen auf jede der Wohnungen 15 Bewerber. Im Handumdrehen waren nicht nur die preiswerten Einheiten, sondern auch die größeren Familienwohnungen in den beiden Gebäuden an der Holteistraße, Ecke Weserstraße vergeben, die für im Schnitt 11 Euro je Quadratmeter – und damit günstiger als in den umliegenden Altbauten gemietet werden konnten.
Die IMMOBILIEN ZEITUNG berichtete am 21.05.2019 über Box Seven
Die Nutzungsrechte wurden The Property Post zur Verfügung gestellt von BAUWERT Aktiengesellschaft
Erstveröffentlichung: The Property Post, Oktober 2019